Rofo 2015; 187 - WISS309_4
DOI: 10.1055/s-0035-1551135

MR Lungenperfusion bei zweijährigen Kindern nach operierter angeborener Zwerchfellhernie – Vergleich von Kindern ohne und nach ECMO Bedarf

M Weidner 1, F Zoellner 2, C Hagelstein 1, K Zahn 3, T Schaible 4, S Schoenberg 1, K Neff 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 2Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Computerunterstützte Klinische Medizin, Mannheim
  • 3Universitätsmedizin Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim
  • 4Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Neonatologie, Mannheim

Zielsetzung:

Bei schweren Fällen einer angeborenen Zwerchfellhernie (CDH) mit ausgeprägter Lungenhypoplasie kann eine extracorporale Membranoxygenierungs-Therapie (ECMO-Therapie) eingeleitet werden, um die Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Die weitere Entwicklung des Kindes wird durch das Ausmaß der pulmonalen Einschränkung bestimmt. Diese ist bei Kleinkindern schwer quantifizierbar. Die dynamische kontrastmittelgestützte (DCE) MRT erlaubt die Detektion von Perfusionsdefiziten. Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, ob zweijährige Kinder nach ECMO Bedarf geringere Lungenperfusionswerte als Kinder, die neonatal keinen ECMO Bedarf hatten, aufweisen.

Material und Methodik:

Es wurde bei 38 Kindern nach CDH (24,3 ± 1,8 Monate; 15 nach ECMO Bedarf; 23 ohne ECMO Bedarf) die Lungenperfusion mittels einer 3D TWIST basierten DCE-MRT quantifiziert. Der pulmonale Blutfluss (PBF), das pulmonale Blutvolumen (PBV) und die mittlere Transitzeit (MTT) wurden auf beiden Seiten der Lunge innerhalb von je 3 zylindrischen Regionen (ROI, apikal, Mitte, basal) vermessen. Zusätzlich wurde das Verhältnis aus ipsilateraler und contralateraler Lunge berechnet.

Ergebnisse:

Bei allen Kindern war sowohl der PBF, als auch das PBV der ipsilateralen Lunge gegenüber der contralateralen Lunge signifikant vermindert (p < 0,05). Kinder nach ECMO Bedarf zeigten gegenüber Kindern ohne ECMO Bedarf signifikant reduzierte PBF- und PBV-Werte (z.B. PBF [ipsilateral nach ECMO] 66 ± 25 ml/100 ml/min vs. PBF [ipsilateral ohne ECMO] 106 ± 53 ml/100 ml/min; p = 0,01). Das Verhältnis aus ipsi- und contralateraler Lunge war nach ECMO Bedarf signifikant reduziert. Die Perfusionswerte der contralateralen Lunge zeigen keine signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerungen:

Kinder nach operierter CDH und ECMO Bedarf zeigen im Alter von zwei Jahren signifikant geringere Lungenperfusionswerte als Kinder nach operierter CDH ohne ECMO Bedarf. Die DCE-MRT ist geeignet das Ausmaß der Lungenhypoplasie zu quantifizieren und stellt in der Nachsorge eine wertvolle Ergänzung dar.