Rofo 2015; 187 - RK_WISS408_4
DOI: 10.1055/s-0035-1551117

Mikrowellenablation (MWA) bei Leberläsionen: Vergleich der Ablationstherapie von Leberläsionen durch zwei verschiedene Mikrowellengeneratoren mit 915 MHz und 2450 MHz

T Vogl 1, A Hagar 2, N Naguib 1, N Nour-Eldin 1, W Bechstein 3, S Zeuzem 4
  • 1Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
  • 2Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
  • 3Uniklinik Frankfurt, Institut für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt
  • 4Uniklinik Frankfurt, Medizinische Klinik I, Frankfurt a.M.

Zielsetzung:

Komparative Evaluierung der lokalen Tumorkontrolle und der Überlebensraten von Patienten mit Lebermetastasen nach Behandlung mit Mikrowellenablation (MWA) mit Niederfrequenz-(NF) (915 MHZ) vs. Hochfrequenz-(HS)System (2,45GHz).

Material und Methodik:

In dieser retrospektiven Studie wurden von 06/09 bis 07/13 221 Patienten (111 Männer, 110 Frauen; Mittel: 61,7 Jahre; Bereich: 26 – 89) in 356 Ablationssitzungen behandelt. Einschlusskriterien: < 5 Lebermetastasen, Durchmesser ≤5 cm. 94 Patienten unterzogen sich 133 NF-MWAs, 127 Patienten 223 HF-MWAs. MRT wurde 24 Stunden, und 3, 6, 12, 18 und 24 Monate nach Intervention durchgeführt. Die Unterschiede der zwei Gruppen wurden mit dem Exakten Fisher-Test verglichen, die Überlebensraten ab der ersten Ablation mittels Kaplan-Meier Test kalkuliert. Die Volumenabnahme der abladierten Region wurde nach der Kruskal-Wallis-Methode evaluiert.

Ergebnisse:

Das durchschnittliche initiale Koagulationsvolumen nach NF-MWA war 19,1 ml vs. 39,9 ml nach HF-MWA. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich Volumenveränderung der Koagulationsnekrose (p > 0.271). Bei der NF-MWA zeigten 13 der 133 Metastasen (9,8%) ein lokales Rezidiv, bei der HF-MWA 10 von 223 (4,5%). Patienten mit kolorektalem Karzinom (CRC) und NF-MWA entwickelten neue Metastasen in 2 von 28 Fällen (7,1%), mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) in 8 von 37 (21,6%). Bei HF-MWA Patienten mit CRC trat in 3 von 37 Fällen ein Tumor-Rezidiv, bei HCC-Patienten in 4 von 39 (8,2%). Die 1-Jahres Überlebensrate (JÜR) lag für NF-MWA bei 98.9%, für HF-MWA bei 100%; die 2-JÜR lag für NF-MWA bei 95,7% und für HF-MWA bei 97,6%; und die 4-JÜR lag für NF-MWA bei 82,9% und für HF-MWA bei 92,2%. Die 4-JÜR lag bei 47.9% für NF-MWA und 70.9% für HF-MWA.

Schlussfolgerungen:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide (HF- und NF-Generator) Systeme eine effektive Behandlungsalternative für oligonodulare Lebermetastasen bieten mit signifikant höheren 4-JÜR und niedrigeren Rezidiv-Raten bei HF-MWA.