Rofo 2015; 187 - WISS301_3
DOI: 10.1055/s-0035-1551094

Sicherheit und Effektivität der Stentgraftimplantation für die Behandlung von iatrogener Aneurysmen der Arteria hepatica

F Pedersoli 1, F Pedersoli 1, P Isfort 1, M Zimmermann 1, M Liebl 1, M Schulze-Hagen 1, F Goerg 1, U Neumann 2, C Kuhl 1, P Bruners 1
  • 1Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
  • 2Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen

Zielsetzung:

Aneurysmen der Arteria hepatica sind seltene aber potenziell lebensgefährliche Komplikationen nach ausgedehnten chirurgischen Resektionen. Wir haben Sicherheit und Effektivität der Stentgraftimplantation zur Behandlung von Aneurysmen der Leberarterie untersucht.

Material und Methodik:

7 Patienten mit einem postoperativen Aneurysma oder Pseudoaneurysma der Arteria hepatica wurden von Mai 2013 bis Juli 2014 mittels endovaskulärer Stentgraftimplantation (VIABAHN®, Gore; Advanta™, Atrium) behandelt. 5 der 7 Patienten waren zum Untersuchungszeitpunkt aufgrund einer aktiven Blutung symptomatisch. Alle Aneurysmen traten im zeitlichen Zusammenhang mit ausgedehnten Leber- und Pamkreaschirurgischen Eingriffen auf (pyloruserhaltende partielle Duodenopankreatektomie, Pankreatektomie, Hemihepatektomie, Trisektorektomie). Die Aneurysmen wurden 21 – 202 Tagen nach der Operation diagnostiziert und waren sämtlich assoziiert mit postoperativen Komplikationen (Anastomosen-Insuffizienz, Hämobilie, abdominelles Hämatom, Sepsis). Die Diagnose erfolgte in allen Fällen auf Basis kontrastangehobener CTs. Die Entscheidung zur interventionellen Versorgung wurde im interdisziplinären Konsens getroffen.

Ergebnisse:

In 6/7 Patienten konnte das Aneurysma vollständig mittels Stentgraftimplantation ausgeschaltet werden. Bei einem Patienten rupturierte das Aneurysma während des Eingriffs und wurde erfolgreich offen-chirurgisch behandelt. Bei 5/5 Patienten mit aktiver Blutung wurde diese durch den Eingriff erfolgreich gestoppt. Während des Follow-up von im Mittel 65 Tagen verstarb kein Patient aufgrund Aneurysma-assoziierter bzw. Stentgraft-assoziierter Komplikationen. Bei einem Patient wurde aufgrund einer erneuten Blutung eine erfolgreiche Reintervention mit Implantation eines zweiten Stentgrafts durchgeführt.

Schlussfolgerungen:

Die Stentgraftimplantation ist eine sichere und effektive Technik um Aneurysmen der Arteria hepatica mit und ohne aktive Blutung zu behandeln.