Rofo 2015; 187 - IN_WS105_4
DOI: 10.1055/s-0035-1551034

Methoden und Techniken der Mammaintervention

P Landwehr 1
  • 1Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover

Kurzfassung:

Die minimal-invasive Gewebegewinnung aus der Mamma ist heute der Standard bei der prätherapeutischen Diagnosesicherung. Die S3-Leitlinien definieren die bildgesteuerten bioptischen Verfahren vor der offenen Biopsie als Methode der Wahl, um bei einem BI-RADS-4- oder BI-RADS-5-Befund ein Mammakarzinom auszuschließen bzw. nachzuweisen und zu typisieren. Dabei wird die verwendete Steuerungsmethode (Ultraschall, Mammografie oder MR-Mammografie) davon bestimmt, mit welchem Verfahren die Läsion am einfachsten, kostengünstigsten und dennoch zuverlässig darzustellen ist. Die einfache Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie ist v.a. den sonografisch sichtbaren Herdbefunden vorbehalten. Sonografisch nicht darstellbare, dafür aber mammografisch sichtbare Läsionen (Mikrokalk, Architekturstörung oder kleine Herde) werden mittels stereotaktisch-mammografisch geführter Vakuumbiopsie abgeklärt. Für allein in der MRM-sichtbare Läsionen ist heute die MR-gestützte Vakuumbiopsie die entscheidende Methode, allerdings auch von allen Verfahren am aufwändigsten. In dem Kurs werden die erforderlichen Materialien und Methoden erläutert sowie die Grundlagen der klinischen Anwendung an Hand der Differentialindikationen dargestellt. Die Ergebnisse der minimal-invasiven Mamma-Biopsie sind heute derjenigen der offenen Biopsie gleichwertig und haben den immanenten Vorteil einer geringeren Eingriffsschwere; zudem sind bei benignem Ergebnis unnötige operative Eingriffe vermeidbar.

Lernziele:

  • Erlernen der Grundlagen der Methodik der minimal-invasiven Mammabiopsie

  • Kennenlernen der Materialien für die Mammabiopsie

  • Einschätzung der klinischen Ergebnisse der bioptischen Verfahren in der prätherapeutischen Abklärung