Rofo 2015; 187 - RK_WISS104_5
DOI: 10.1055/s-0035-1551029

Re-Interventionsraten nach femoro-poplitealem Stenting in Abhängigkeit vom Stent-Design

K Treitl 1, B Wörner 1, M Reiser 1, M Treitl 1
  • 1LMU München, Institut für Klinische Radiologie, München

Zielsetzung:

Die Re-Interventionsraten nach femoro-poplitealem Stenting variieren und der Einfluss des Stent-Designs (open-cell (OC), closed-cell (CC) oder gewoben (GW)) auf die Offenheitsrate ist unklar. Um diesen Einfluss auf die Re-Interventionsrate (Target Lesion Revascularisation, TLR) näher zu untersuchen, wurden für diese 3 Stent-Designs retrospektiv die 12-Monats-TLRs nach femoro-poplitealer Implantation ermittelt und verglichen.

Material und Methodik:

Insgesamt 239 Patienten (154 Männer; 39.7 – 95.0 Jahre) mit symptomatischer pAVK der femoro-poplitealen Strombahn wurden mittels PTA und Implantation eines von 3 verschiedenen selbst-expandierbaren Stents behandelt (GW; n = 86; CC; n = 68; OC; n = 85). Die klinische Verlaufskontrolle erfolgte mittels ABI-Messung und Duplex-Sonografie nach einem Tag bzw. nach 3, 6 und 12 Monaten. Zwei Reader bewerteten neben der Läsionslänge auch den Kalzifizierungsgrad der Zielläsion visuell („gering – mäßig – stark ausgeprägt“). Die TLRs nach 12 Monaten (TLR_12 M) wurden mittels Chi2-test verglichen unter Berücksichtigung von Diabetes als Komorbidität bzw. von Stenoselänge, Lokalisation und Kalzifizierungsgrad.

Ergebnisse:

Die TLR_12 M des GW-Stents war niedriger als die TLR_12 M des CC-Stents (GW: 14.3%; CC: 23.5%; P = 0.3) und des OC-Stents (OC: 24.7%; P = 0.2). Die Subgruppenanalyse zeigte bei Diabetikern (n = 119) eine signifikant niedrigere TLR_12 M des GW-Stents im Vergleich zum OC-Stent (GW: 15.8%; OC: 31.0%; P = 0.1). Ebenfalls signifikant niedriger war die TLR_12 M des GW-Stents im Vergleich zum CC-Stent für popliteale Zielläsionen (n = 80; GW: 11.1%; CC: 50.0%; P = 0.05) und für stark kalzifizierte Läsionen (n = 72; GW: 10.5%; CC: 27.8%; P = 0.1).

Schlussfolgerungen:

Die TLR_12 M von GW-Stents war im Vergleich zu Standard OC- und CC-Stents niedriger. Die Unterschiede waren jedoch nur für popliteale Zielläsionen, bei Diabetikern und bei stark kalzifizierten Läsionen statistisch signifikant.