Rofo 2015; 187 - IN_WS103_6
DOI: 10.1055/s-0035-1551019

Minimal-invasive Therapie der akuten Extremitätenischämie

S Stahn 1, M Düx 1
  • 1Krankenhaus Nordwest, Zentralinstitut für Radiologie und Neuroradiologie, Frankfurt a.M.

Kurzfassung:

Bei der akuten Extremitätenischämie kommt es durch einen akuten arteriellen Verschluss, meist embolischer Genese (70%), seltener durch lokale Thrombose (30%), zur Minderdurchblutung der betroffenen Extremität mit plötzlich einsetzender Symptomatik. Die Ischämie ist zunächst reversibel, im Verlauf kommt es zu irreversiblen Gewebeschäden. Der Therapieerfolg hängt entscheidend von einem möglichst zeitnahen Beginn der therapeutischen Maßnahmen ab, daher stellt die akute Extremitätenischämie immer einen gefäßmedizinischen Notfall dar. Der Schweregrad der Ischämie ist abhängig von Lokalisation und Ausdehnung des Gefäßverschlusses und der Kollateralisierung, die klinische Zuordnung erfolgt über den Status von Sensibilität und Motorik (komplette vs. inkomplette Ischämie) und spiegelt die Dringlichkeit der therapeutischen Maßnahmen wider. Die Basisdiagnostik, bestehend aus Anamnese, klinischer Untersuchung, Dopplerstatus und Labor, sollte möglichst kurz gehalten werden. Ergänzend stehen FKDS und CT-Angiografie zur Planung der Intervention zur Verfügung. Der Kurs demonstriert das typische Vorgehen bei Thrombolyse und kathetergestützter mechanischer Thrombektomie sowie die Kombination beider Verfahren. Es wird eine sinnvolle Abstimmung der Behandlungsmethoden vorgestellt, um die Perfusion der Extremität schnellstmöglich wiederherzustellen. Entscheidende Bedeutung erlangen dabei die infrastrukturellen Gegebenheiten, um den Gerinnungsstatus zu überwachen und Komplikationen frühzeitig zu erfassen.

Lernziele:

Pathogenese, Ätiologie, Diagnostik und minimal-invasive Therapieoptionen und Techniken der akuten Extremitätenischämie.