Rofo 2015; 187 - WS404_1
DOI: 10.1055/s-0035-1550996

Schrittmacher im MRT

T Sommer 1
  • 1DRK Krankenhaus Neuwied, Radiologie und Nuklearmedizin, Neuwied

Kurzfassung:

In den letzten Jahren sind 2 Entwicklungen zu konstatieren, die für die MRT-Versorgung von Patienten mit Herzschrittmachern eine hohe klinische Relevanz haben: 1. Das Vorliegen eines konventionellen Herzschrittmachersystems wird – basierend auf den wissenschaftlichen Studien und klinischen Erfahrungen der letzten 15 Jahre von der ganz überwiegenden Mehrzahl der Experten und zuständigen nationalen und internationalen Fachgesellschaften nicht mehr als eine absolute, sondern als eine relative Kontraindikation für die Durchführung einer MRT-Untersuchung gesehen, welche unter Abwägung des individuellen Nutzen-Risiko-Profils als Einzelfallentscheidung („off label use“) unter dezidierten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden kann. 2. Eine neue Technologie, sogenannte „MR conditional“, MRT-fähige oder bedingt MRT-sichere Schrittmachersysteme sind bei Einhaltung bestimmter Rahmenbedingung für die Durchführung einer MRT-Untersuchung getestet und zugelassen („in label use“). Die Problematik hier besteht darin, dass es zur Gewährleistung der MRT-Fähigkeit eine Vielzahl MR-technischer und elektrophysiologischer Rahmenbedingungen gefordert wird, die außerdem hersteller- und systemabhängig variieren. Entscheidend für die Patientensicherheit während der Durchführung einer MRT-Untersuchung ist die genaue Kenntnis und die Einhaltung der für das jeweilige Schrittmachersystem spezifischen Bedingungen.

Lernziele:

  • MR-phsykalisches und elektrophysiologisches Hintergrundwissen für das Verständnis der möglichen Wechselwirkungen zwischen MRT und Herzschrittmacher

  • dezidierte Sicherheitsvorkehrungen bei der Durchführung von MRT-Untersuchungen bei Patienten mit konventionellen Herzschrittmachern

  • Kenntnis der für die neuen "MR conditional" Schrittmachersysteme geforderten spezifischen Bedingungen zur sicheren Durchführung einer MRT-Untersuchung