Rofo 2015; 187 - RK302_1
DOI: 10.1055/s-0035-1550984

Herausforderung aus klinischer Sicht

B Baeßler 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut für Radiologische Diagnostik, Köln

Kurzfassung:

Aus klinischer Sicht stellt die Myokarditis nach wie vor eine große Herausforderung dar, da zum einen die klinische Präsentation sehr heterogen und zum anderen die definitive Diagnosestellung sehr schwierig ist. Aus diesen Gründen sind auch Aussagen über die Inzidenz der Erkrankung nur bedingt möglich. Der hohe Stellenwert der Myokarditis in der kardiologischen und radiologischen Diagnostik liegt insbesondere darin begründet, dass sie zu den häufigsten Ursachen des plötzlichen Herztodes bei jungen Menschen gehört. In einem großen Teil der Fälle kommt es zwar zu einer spontanen Zustandsverbesserung und einem Verlauf mit langfristig erhaltener Herzfunktion; ein nicht geringer Teil der Patienten (bis zu 20% der Patienten mit bioptisch gesicherter Myokarditis) entwickelt jedoch eine sekundäre dilatative Kardiomyopathie mit entsprechend schlechter Prognose. Auch fulminante Verläufe und Sonderformen der Myokarditis stellen hierbei ein großes Problem dar. Aus diesem Grunde ist es entscheidend, die Diagnose „Myokarditis“ möglichst frühzeitig und zuverlässig zu stellen. Die kardiale MRT ist dabei aufgrund ihrer einzigartigen Fähigkeit zur nicht-invasiven Gewebetypisierung in den letzten Jahren zu einer immer wichtigeren diagnostischen Methode geworden. Dies hat nicht zuletzt Eingang in die aktuellen Leitlinien gefunden. Doch auch die MRT-Diagnostik der Myokarditis birgt derzeit noch diverse Limitationen, welche die aktuelle Forschung auf sehr vielversprechende Weise zu lösen versucht.

Lernziele:

Dieser Vortrag zielt auf die Herausstellung der Bedeutung wie auch der Herausforderungen der Myokarditis für die kardiologische und radiologische Diagnostik und soll einen Einblick über klinische Symptomatik, aktuelle Diagnose-Leitlinien sowie über verschiedene Formen und Verläufe der Myokarditis geben. Darüber hinaus werden Hintergründe zur Pathophysiologie und Epidemiologie gestreift. Nicht fehlen darf ein kurzer einführender Einblick in die aktuelle Forschungssituation.