Rofo 2015; 187 - WS_WISS206_4
DOI: 10.1055/s-0035-1550899

Zufallsbefunde im Rahmen der Dual Source CT des Abdomens: Korrelation zwischen echt-nativen und virtuell-nativen Bildern zur Beurteilung von Nebennierenraumforderungen, Nieren- und Leberzysten

K Slebocki 1, B Kraus 2, D Chang 1, D Maintz 1, C Bangard 1
  • 1Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Uniklinik Köln, Köln
  • 2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf

Zielsetzung:

Ziel war es, die Korrelation zwischen CT-Dichtewerten detektierter Zufallsbefunde in echt-nativen (TUE) und virtuell-nativen (VUE) Abdomenbildern eines Dual Source CT (DECT) der zweiten Generation zu überprüfen.

Material und Methodik:

Bei 63 Patienten wurden CT-Untersuchungen mittels DECT (Somatom Definition Flash, Siemens; Pitch Faktor 0,75 – 1,0; Rotationszeit 0,28 s) nach stattgehabter endovaskulärerAneurysmaausschaltung durchgeführt, bestehend aus einer echt-nativen (Kollimation 128 × 0.6 mm, 120 kVp) und einer arteriellen Phase (Kollimation 32 × 0.6 mm, 140 und 100 kVp). Retrospektiv wurden die Dichtewerte in Hounsfield-Einheiten (HU) auf rekonstruierten Schichten mit 2 mm Dicke sowohl in TUE- als auch in VUE-Datensätzen mittels Einzeichnen von regions of interest (ROI) im Leberparenchym und in zufällig diagnostizierten Läsionen wie Nieren- und Leberzysten sowie Nebennierenraumforderungen erhoben. Ein Pearson-Korrelationstest und ein gepaarter T-Test kamen bei der statistischen Auswertung zur Anwendung.

Ergebnisse:

56 der untersuchten 63 Patienten (89%) wiesen Zufallsbefunde in der CT auf. Sowohl Nieren- (n = 40) und Leberzysten (n = 12) als auch Nebennierenraumforderungen (n = 6) zeigten eine sehr gute Korrelation zwischen TUE- und VUE-Datensätzen auf mit einem jeweiligen Pearson-Korrelationskoeffizienten von 0.896, 0.800 und 0.945. Zusätzliche Dichtemessungen im Leberparenchym (n = 40) unterstrichen die Korrelation zwischen TUE und VUE mit einem Pearson-Korrelationskoeffizient von 0.839.

Schlussfolgerungen:

Virtuell native Bilder, die aus arteriellen DECT-Scans rekonstruiert wurden, zeigten eine sehr gute Korrelation zu echt-nativen Bildern und erlaubten eine zuverlässige Beurteilung von Zufallsbefunden wie Nieren- oder Leberzysten sowie Nebennierenraumforderungen hinsichtlich der Dichtewerte. Folglich könnte zukünftig auf die Durchführung einer echt-nativen Phase verzichtet werden, was mit einer Reduktion der Strahlendosis einhergehen würde.