Rofo 2015; 187 - WS_WISS202_3
DOI: 10.1055/s-0035-1550895

Gd-EOB-DTPA verstärkte MRT bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC)

K Ringe 1, H Lenzen 2, F Wacker 1, J Hinrichs 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover

Zielsetzung:

Wertigkeit der Gd-EOB-DTPA verstärkten MRT bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC) zur Evaluation der Leberfunktion und Korrelation mit dem Schweregrad der Erkrankung.

Material und Methodik:

46 Patienten (31 m, 15w; mittl. Alter 44J) mit gesicherter PSC wurden in diese prospektive, durch die Ethikkommission genehmigte Studie, eingeschlossen. Untersuchungen erfolgten an einem 1.5T Gerät und beinhalteten T1-gewichete VIBE Sequenzen vor (ZP1) sowie durchschnittlich 19 (ZP2) und 150 min (ZP3) nach Injektion von Gd-EOB-DTPA. SNR-Messungen erfolgten durch die Platzierung von ROIs in den einzelnen Lebersegmenten und wurden zu den unterschiedlichen Zeitpunkten verglichen (t-Test). SNR-Änderungen (ZP1-ZP2; ZP1-ZP3) wurden berechnet und mit Leberfunktionstests, welche innerhalb von 24h durchgeführt wurden, korreliert (Spearman), sowie mit dem MELD, Amsterdam und MAYO Score.

Ergebnisse:

Signifikante SNR Änderungen im Vergleich zur nativen Bildgebung fanden sich zu beiden Messzeitpunkten in allen Lebersegmenten (p < 0.0001). Das durchschnittliche SNR vor KM-Gabe betrug 79 (Spanne 34 – 131), nach KM-Gabe 166 (ZP2; Spanne 27 – 539) bzw. 147 (ZP3; Spanne 43 – 296). Dies entsprach einer SNR-Zunahme auf 111% (ZP2) bzw. 93% (ZP3). Signifikante Korrelationen der SNR-Änderungen fanden sich für Bilirubin (p = 0.0289; r =-0.322), GOT (p = 0.0178; r =-0.348) und die alkalische Phosphatase (p = 0.0004; r = 0.503). Darüber hinaus konnte eine Korrelation mit dem MELD (p = 0.041; r =-0.303) und Amsterdam Score (p = 0.013; r =-0.449) beobachtet werden.

Schlussfolgerungen:

Auf segmentaler Ebene kommt es bei Patienten mit PSC zu einer signifikanten SNR Zunahme nach GD-EOB-DTPA Gabe. In Bezug auf die gesamte Leber korreliert diese SNR-Änderung mit einzelnen Leberfunktionstests und etablierten klinischen Scores. SNR Messungen bei Patienten mit PSC könnten eine Methode sein, um die Leberfunktion in einzelnen Abschnitten zu quantifizieren und den Schweregrad der Erkrankung im Verlauf zu beurteilen.