Rofo 2015; 187 - WS_WISS101_2
DOI: 10.1055/s-0035-1550880

Was nützt die Diffusionsbildgebung in der Leber?

K Holzapfel 1
  • 1Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München

Kurzfassung:

Das Prinzip der diffusionsgewichteten MRT (diffusion-weighted MR imaging; DWI) wurde bereits in den 1950er und 1960er Jahren beschrieben und hat sich in der Neuroradiologie als Standardsequenz insbesondere in der Diagnostik des akuten Schlaganfalls etabliert. Aufgrund der ausgeprägten Artefaktanfälligkeit war der Einsatz der DWI zunächst auf die Diagnostik zerebraler Erkrankungen beschränkt. Technische Weiterentwicklungen der MRT wie u.a. die Einführung der echo-planaren Bildgebung, die Verwendung von Mehrkanalkörperspulen sowie die Entwicklung von Techniken der parallelen Bildgebung ermöglichten in der jüngeren Vergangenheit jedoch die Akquisition vergleichsweise artefaktarmer, qualitativ hochwertiger, diffusionsgewichteter Bilder u.a. auch im Bereich des Abdomens. Insbesondere in der Detektion fokaler Leberläsionen konnte in den letzten Jahre eine wichtige Rolle der DWI durch zahlreiche Publikationen aufgezeigt werden. Zudem kann die DWI bei der Charakterisierung fokaler Leberläsion in Zusammenschau mit den Standardsequenzen hilfreich sein. Des weiteren wurden Einsatzmöglichkeiten der DWI in der Diagnostik diffuser Veränderungen der Leber untersucht sowie eine potentielle Rolle als "MR-Biomarker" zur Pädiktion und frühzeiten Evaluation eines Therapieansprechens maligner Tumoren.

Lernziele:

  • Darstellung des Grundprinzips der DWI

  • Vermittlung technischer Grundlagen der DWI der Leber

  • Darstellung der Rolle der DWI in der Detektion und Charakterisierung fokaler Leberläsionen

  • kurze Übersicht über den Einsatz der DWI bei diffusen Lebererkrankungen

  • Vorstellung der DWI als potentieller „MR-Biomarker“