Rofo 2015; 187 - WISS403_5
DOI: 10.1055/s-0035-1550869

DCE MRT der Mausplazenta zeigt Veränderungen der Plazentaperfusion nach Stressexposition in der Schwangerschafts

C Remus 1, F Kording 1, N Forkert 2, J Sedlacik 3, E Solano 4, P Arck 4, G Adam 1
  • 1Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Radiologie, Hamburg
  • 2University of Calgary, Canada, Department of Radiology and Hotchkiss Brain Institute, Calgary
  • 3Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Neuroradiologie, Hamburg
  • 4Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg

Zielsetzung:

Stress in der Schwangerschaft kann die fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Vermutlich spielt hierbei die Versorgung über die Plazenta eine vorrangige Rolle. Ziel dieser Studie war es, Veränderungen der Plazentaperfusion nach Stressexposition in der Schwangerschaft am Mausmodell mittels MRT zu untersuchen.

Material und Methodik:

Die Bildgebung erfolgte an einem 7-Tesla Kleintierscanner (ClinScan, Bruker BioSpin, Germany). 20 schwangere BALB/c Mäuse wurden an Gestationstag 16.5 untersucht. 10 Tiere waren einem akustischen Stressstimulus ausgesetzt, 10 Tiere dienten als Kontrollgruppe. Für die dynamische Bildgebung wurde eine 3D T1-gewichtete Gradientenechosequenz verwendet (TR: 10 ms, TE: 1.78/4 ms, FoV: 40 mm, Flipwinkel: 20 °, Matrix: 128, Schichtdicke 1 mm). Die Datenanalyse erfolgte mittels eines semi-automatischen Analyseprogramms. Zur VOI-basierten Berechnung der Gewebeperfusion wurde die so genannte „Steeptest Slope”-Methode verwendet. Anschließend erfolgte eine immunohistochemische Analyse der Plazenten zur Quantifizierung der Gefäßdichte und Neoangiogenese.

Ergebnisse:

Die Plazentaperfusion der stressexponierten Tiere war signifikant höher im Vergleich zur Kontrollgruppe (192 + 51 ml/ml/min vs. 141+ 28 ml/ml/min) (p < 0.001). Dieses Ergebnis wird bestätigt durch die immunohistochemische Analyse, die eine vermehrte Expression des Angiogenese-Markers CD31 (p ≤0.01) und eine vermehrte Anzahl kleiner und mittlerer Gefäße (p ≤0.01) in den Plazenten der stressexponierten Mäuse ergibt.

Schlussfolgerungen:

Eine Stressexposition in der Schwangerschaft führt bei Mäusen zu einem messbaren Anstieg der Plazentaperfusion, vermutlich aufgrund von Neoangiogenese mit einer Vermehrung der kleinen und mittleren Gefäße.