Rofo 2015; 187 - WISS105_4
DOI: 10.1055/s-0035-1550845

Evaluation der Aortendistensibilität in Ratten mit Atherosklerose mittels hochaufgelöster Black-Blood Cine Sequenzen bei 9,4 Tesla

P Fries 1, J Stroeder 1, A Müller 1, F Mafoud 2, M Hohl 2, D Linz 2, A Maßmann 1, R Seidel 1, G Schneider 1, A Bücker 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Innere Medizin III/Kardiologie, Homburg

Zielsetzung:

Ziel dieser Untersuchung war die in-vivo Charakterisierung der Aortendistensibilität in Ratten mit Atherosklerose mittels Black-Blood Cine Sequenzen bei 9,4 Tesla.

Material und Methodik:

9 Ratten mit Atherosklerose (ApoE-/-) wurden mittels eines 9,4 T Kleintier-MRT (Bruker Biospin, Deutschland) untersucht. Es erfolgte die Akquisition von räumlich und zeitlich hoch aufgelösten Black-Blood Cine Sequenzen senkrecht zur Aorta ascendens (Intragate FLASH, TR/TE = 8,9/2,1 ms, FA = 10 °, Voxelgröße: 0,12 × 0,12 × 1 mm3, 25 Einzelbilder, zeitl. Auflösung: 10 ms/Bild). 9 Sprague-Dawley Ratten (SprDaw) wurden als Kontrollgruppe mit identischen Parametern untersucht. Mittels ROI Messungen wurde die Gefäßquerschnittfläche der Aorta in Enddiastole (AED) und Endsystole (AES) bestimmt und die Aortendistensibilität berechnet (AD =(AES-AED)/AEDx100). Die statistische Analyse erfolgte mittels gepaarten t-Tests.

Ergebnisse:

Die mittleren Gefäßquerschnittsflächen waren signifikant größer in den ApoE-Ratten im Vergleich zu den gesunden Kontrolltieren (MW+/-SA: AED(ApoE): 12,0+/-3,0 mm2/AED(SprDaw): 5,5+/-1,3 mm2, p < 0,0001; AES(ApoE): 14,2+/-2,9 mm2/AES(SprDaw): 7,5+/-1,9 mm2, p < 0,0001). Dies kann als dilatative Form der Atherosklerose interpretiert werden. ApoE-Tiere zeigten eine signifikant geringe Aortendistensibilität (AD(ApoE): 19,7 +/- 9,8%)/ (AD(SprDaw): 36,9 +/- 4,5%, p = 0.001) als Zeichen einer vermehrten Steifigkeit und Fibrose der Gefäßwand, was histopathologisch bestätigt werden konnte. Beide Untersuchungsgruppen zeigten keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Tiergewichtes (ApoE: 304 +/- 82 g/SprDaw: 309 +/- 79 g, p = 0.381).

Schlussfolgerungen:

Im Ultrahochfeld akquirierte Black-Blood Cine Sequenzen erlauben in-vivo den Einfluss der Atherosklerose auf die Aortendistensibilität und die Gefäßmorphologie im Kleintiermodell zu untersuchen. Diese Untersuchungstechnik erlaubt die Durchführung intraindividueller Longitudinalstudien verschiedener Therapieansätze auf dem Gebiet der Atherosklerose und des Gefäßremodellings.