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DOI: 10.1055/s-0035-1550810
Evaluation eines Ganzkörper-Detektorsystems für ferromagnetische Metalle zur Vermeidung von MRT-Zwischenfällen in der klinischen Praxis
Zielsetzung:
Evaluation eines Ganzkörper-Detektorsystems für ferromagnetische Metalle (Ferrodetektor) zur Vermeidung von MRT-Zwischenfällen in der klinischen Praxis.
Material und Methodik:
Es wurden 360 Patienten vor der MRT-Untersuchung im Rahmen des üblichen Patientenaufklärungsgesprächs über die Gefahren ferromagnetischer Implantate und Objekte im Umfeld des MRT informiert. Dabei sollten alle metallischen Gegenstände abgelegt und alle Implantate angegeben werden. Im Anschluss wurden die Patienten mit einem Ferrodetektor (Ferroguard Screener, Metrasens, Malvern, GB) untersucht. Das Ergebnis, die Ursache eines ggfs. auftretenden Alarms, bekannte und erkannte Implantate sowie die benötigte Zeit (Erklärung/Durchführung) wurden dokumentiert.
Ergebnisse:
59 (16%) der Patienten gaben im Aufklärungsgespräch mindestens ein Implantat an dessen MR-Tauglichkeit nicht zweifelsfrei bekannt war und die Untersuchungsdurchführung somit eine individuelle Gefährdungsbeurteilung voraussetzte Bei 343 Patienten (95%) wurde kein ferromagnetisches Metall detektiert. Bei 17 (5%) der Patienten wurden ferromagnetische Implantate und andere Objekte mithilfe des Ferrodetektors gefunden. Dabei wurden in 9 Fällen benannte Implantate detektiert.
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In einem Fall wurde ein stark ferromagnetisches, unbenanntes Implantat (Platte/Schrauben) detektiert
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In 2 Fällen wurden unbenannte stark ferromagnetische Objekte (Span/Splitter) im Körper der Patienten detektiert.
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In 5 Fällen wurden leicht ferromagnetische Objekte an der Kleidung detektiert. Die durch die Durchführung der Detektoruntersuchung benötigte Zeit beträgt weniger als 3 min pro Patient, sofern kein Alarm ausgelöst wurde.
Schlussfolgerungen:
Die Zahl der ferromagnetischen Objekte und Implantate, welche unbewusst in die Magnetraum gelangen, können mit dem Einsatz eines Ferrodetektors verringert werden. Die zusätzlich benötigte Zeit für die Detektoruntersuchung ist im Vergleich zur Gesamtuntersuchungsdauer geringfügig und zeitneutral während vorausgehender Untersuchungen durchführbar.