Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A126
DOI: 10.1055/s-0035-1550567

Die DETECT-Studien: zirkulierende Tumorzellen (CTC) beim metastasierten Mammakarzinom (MBC)

A Schramm 1, T Friedl 1, B Jäger 1, J Huober 1, B Rack 2, E Trapp 2, P Fasching 3, F Taran 4, A Hartkopf 4, A Schneeweiss 5, V Müller 6, B Aktas 7, K Pantel 8, F Meier-Stiegen 9, H Tesch 10, P Wimberger 11, S Kümmel 12, G Gebauer 13, G Doering 14, W Janni 1, T Fehm 9
  • 1Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
  • 2Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • 3Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 4Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • 5Universitätsklinikum Heidelberg, Gynäkologische Onkologie, Nationales Centrum Für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland
  • 6Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
  • 7Universitätsklinkum Essen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Essen, Deutschland
  • 8Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Insitut Für Tumorbiologie, Hamburg, Deutschland
  • 9Universitätsfrauenklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • 10Hämatologisch-Onkologische Gemeinschaftspraxis, Frankfurt, Deutschland
  • 11Universitätsklinikum Carl Gustav Carus An der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
  • 12Kliniken Essen-Mitte, Senologie/Interdisziplinäres Brustzentrum, Essen, Deutschland
  • 13Marienkrankenhaus Hamburg, Gynäkologie, Gynäkologische Onkologie und Mammachirurgie, Hamburg, Deutschland
  • 14Onkologische-Hämatologischen Schwerpunktpraxis Bremen, Bremen, Deutschland

Zielsetzung:

Mit den DETECT-Studien sollen individuelle Therapieansätze basierend auf Nachweis und Phänotypisierung von zirkulierenden Tumorzellen (CTC) etabliert werden.

Material und Methoden:

Patientinnen mit HER2-negativem MBC werden für die DETECT-Studien III und IV auf die Präsenz von CTC (CellSearch-System, Janssen LLC) untersucht und anhand des HER2-Status der CTC den Teilstudien zugeteilt.

Patientinnen mit HER2-positiven CTC werden in DETECT III zur Standardtherapie (Chemotherapie oder endokrine Therapie) +/- Lapatinib randomisiert. Hierbei soll die Effektivität einer HER2-gerichteten Therapie über die Dynamik der CTC-Anzahl evaluiert werden.

Patientinnen mit HER2-negativen CTC werden in die DETECT IV-Studie eingeschlossen. Dabei erhalten Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem Brustkrebs eine endokrine Therapie plus Everolimus (DETECT IVa); Patientinnen mit triple-negativem oder hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom und Indikation zur Chemotherapie werden mit Eribulin (DETECT IVb) behandelt.

Die neue randomisierte Studie DETECT V bietet Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem, HER2-positivem MBC eine Therapie mit einer dualen HER2-Blockade (Trastuzumab/Pertuzumab) in Kombination mit endokriner oder Chemotherapie. Hierbei soll die Lebensqualität der Patientinnen anhand des Auftretens von unerwünschten Ereignissen verglichen werden. Zusätzlich soll ein auf der Markerexpression von CTC basierter „Endocrine Responsiveness Score“ entwickelt werden.

Ergebnisse:

Mit bisher über 1100 gescreenten Patientinnen sind die DETECT-Studien weltweit das größte Studienkonzept, welches Therapieentscheidungen auf Basis von CTC-Detektion und CTC-Phänotypisierung trifft. Die begleitenden CTC-basierten translationalen Forschungsprojekte untersuchen weitere Marker zur molekularen Charakterisierung der CTCs und deren Eignung zur Vorhersage des therapeutischen Ansprechens auf unterschiedliche Behandlungen.

Zusammenfassung:

Das DETECT-Studienkonzept analysiert den prädiktiven Wert von CTC für verschiedene Therapieinterventionen mit dem Ziel einer weiter personalisierten Tumortherapie.