Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A122
DOI: 10.1055/s-0035-1550563

Übereinstimmung des Tumoransprechens mittels RCB (Residual Cancer Burden) und Radiodiagnostik nach neoadjuvanter Chemotherapie

C Schermann 1, T Kühn 2, P Regitnig 1, F Moinfar 1, F Vagena 3, V Bjelic-Radisic 4, P Schrenk 5, F Peintinger 1
  • 1Medizinische Universität Graz, Institut für Pathologie, Graz, Österreich
  • 2Klinikum Esslingen, Frauenklinik, Interdisziplinäres Brustzentrum, Esslingen, Deutschland
  • 3Landeskrankenhaus Leoben, Institut für Pathologie, Leoben, Österreich
  • 4Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
  • 5Akh Linz, Brustkompetenzzentrum, Linz, Österreich

Einleitung/Zielsetzung: Das Ziel dieser Arbeit ist die Evaluierung des Tumoransprechens mittels konventioneller Radiodiagnostik und die Übereinstimmung zum kalkulierten RCB nach neoadjuvanter Chemotherapie.

Material & Methoden: In einem Pilotprojekt wurde das Tumoransprechen mittels konventioneller Radiodiagnostik nach Abschluss der neoadjuvanten Chemotherapie zur Planung der endgültigen chirurgischen Therapie (Mastektomie/Brusterhaltung) evaluiert. RCB wird mittels histopathologischer Parameter berechnet: RCB-0 entspricht der kompletten pathologischen Remission (pCR), RCB-I dem minimaler Resttumor, RCB-II dem mäßiger Resttumor, RCB-III dem ausgedehnten Resttumor). Die Übereinstimmung zwischen RECIST Gruppen und RCB Gruppen wurde untersucht.

Ergebnisse: 24 Patientinnen mit Her2 neu negativem Mammakarzinom wurden untersucht. 2 Patientinnen hatten ein T1N0 Stadium, 1 Patientin T1N1, 8 ein T2N0, 11 ein T2N2 und 2 Patientinnen ein T3N1 Stadium. 8 Patientinnen erhielten eine Mastektomie und 16 hatten eine Brusterhaltung. Bei 8 Patientinnen (33%) wurde ein RCB-0 (pCR) berechnet, bei 3 Patientinnen (13%) ein RCB-I, bei 12 Patientinnen (50%) ein RCB-II und bei 1 Patientin (4%) ein RCB-III. Das Tumoransprechen mittels konventioneller Radiodiagnostik wurde anhand der RECIST-Kriterien bestimmt und zeigte folgende Ergebnisse: Complete Response (CR) in 8 Patientinnen (33%), Partial Response (PR) in 8 Patientinnen (33%) und Stable Disease (SD) in 8 Patientinnen (33%). Die Korrelation zwischen Radiodiagnostik und RCB ergab ein Kappa = 0,45. Es zeigte sich eine höhere Übereinstimmung zwischen MRI und RCB im Vergleich zur Mammografie (K= 0,37 vs. K= 0,28).

Zusammenfassung: Zwischen dem pathologischen Ansprechen mittels RCB und dem radiologischen Ansprechen mittels RECIST Kriterien zeigt sich eine moderate Übereinstimmung. RCB kann für die Entwicklung neuer radiologischer Methoden für die Evaluierung der Genauigkeit herangezogen werden.