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DOI: 10.1055/s-0035-1550553
Celecoxib als alleinige Tumortherapie beim metastasierten tripel negativen Mammakarzinom – eine Kasuistik
Einleitung/Zielsetzung:
Die Überexpression von COX führt zu einer vermehrten Bildung von Wachstumsfaktoren wie VEGF. Es kommt zur Neoangiogenese, zudem wird die Wanderung von Endothelzellen gefördert.
Zudem führt die Unterdrückung einer Überexpression von COX-2 die Apoptose in Krebszellen. Durch hohe Konzentrationen des Enzyms wird das antiapoptotische Protein BCL-2 vermehrt exprimiert, welches verhindert, dass die Zellen durch den programmierten Zelltod selbst absterben. In Zellkulturen ließ sich zudem nachweisen, dass es durch eine Überexpression von COX-zu einer Zunahme der Invasion durch die Krebszellen kommt.
Material & Methoden:
Wir berichten über eine Patientin, welche sich seit 2003 an unserer Klinik wegen eines tripel negativen Mammakarzinoms in Behandlung befindet. 2007 entwickelte die Patientin ein ausgedehntes Lokalrezidiv, welches zunächst operiert und (radio)chemotherapiert wurde.
Bei erneutem Progress im Bereich der Thoraxwand 2009 und einer neuen Metastasierung der Bauchwand, erfolgte eine erneute Chemotherapie. Darunter kam es zu einer kompletten Remission der Bauchwandmetastase, der Lokalbefund zeigte kein Therapieansprechen.
Da die Patientin zu diesem Zeitpunkt über eine zunehmende Schmerzsymptomatik im Bereich der Thoraxwand bei bereits bestehender Schmerztherapie berichtete, wurde eine zusätzliche analgetische Therapie mit Celecoxib 200 mg 2 x tgl. eingeleitet.
Ergebnisse:
Seit Beginn der analgetischen Therapie ist es zu einer Remission des Lokalbefundes gekommen. Ebenso zeigt sich die Bauchwandmetastasierung in klinischer und sonografischer Komplettremission. Regelmäßig durchgeführte CT-Untersuchungen von Thorax und Abdomen zeigen keinen Hinweis auf eine hepatische oder pulmonale Metastasierung. Ebenso ist es bisher nicht zu einer kontralateralen Erkrankung gekommen.
Zusammenfassung:
Es konnte gezeigt werden, dass eine Patientin mit einem ausgedehnten Lokalrezidiv unter alleiniger Therapie mit einem Cox-2-Hemmer sich seit 51 Monaten (Stand März 2015) in anhaltender Remission bezüglich befindet, welcher zuvor weder durch eine Operation noch durch eine Chemotherapie aussreichend therapiert werden konnte. Gleiches gilt für die intraabdominale Metastasierung. Nach unserer Meinung stellt dieser Fall einen weiteren Hinweis für die antineoplastische Wirkung von Cox-2-Hemmern in vivo dar.