Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A102
DOI: 10.1055/s-0035-1550543

Lebensqualität in Bezug auf Sexualität nach vaginaler Applikation von ultra-niedrig dosiertem Estriol (Gynoflor®) bei Brustkrebspatientinnen mit atropher Vaginitis unter Aromatasehemmer Therapie

M Mögele 1, A Lintermans 2, G Bellen 3, V Prasauskas 4, O Ortmann 1, P Grob 4, P Neven 2, G Donders 5, S Buchholz 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinik Gasthuisberg Leuven, Belgien, Leuven, Belgien
  • 3Femicare Vzw, Clinical Research for Women, Tienen, Belgien, Tienen, Belgien
  • 4Medinova AG, Zurich, Schweiz, Zürich, Schweiz
  • 5Universität Antwerp, Belgien, Antwerpen, Belgien

Einleitung/Zielsetzung:

Die lokale vaginale Gabe von ultraniedrig dosiertem Estriol (0,03 mg) in Kombination mit Laktobazillen scheint eine sichere und effektive Therapie für Mammakarzinompatientinnen zu sein, die unter Aromatasehemmer-bedingter atropher Vaginitis leiden. Die Therapie hat einen positiven Einfluss auf die sexuelle Lebensqualität der betroffenen Patientinnen.

Material und Methoden:

In dieser Phase I Studie, wurden 16 postmenopausale Brustkrebspatientinnen, die für mindestens 6 Monate mit einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer (AI) behandelt wurden und unter einer Vaginalatrophie leiden, eingeschlossen. Die Atrophie Symptomatik (VAS) wurde mittels einer 11 Punkteskala erhoben. Die Lebensqualität im Bezug auf Sexualität wurde in einem Patiententagebuch und in einem Patientenfragebogen erfasst. Die Therapie umfasst die tägliche Applikation einer Gynoflor® Vaginaltablette über einen Zeitraum von 28 Tagen. In den anschließenden 8 Wochen erhalten die Patientinnen eine Erhaltungsdosis mit 3 Vaginaltabletten pro Woche.

Ergebnisse:

Die Scheidentrockenheit hat sich kontinuierlich verbessert. Der anfängliche mittlere VAS Score von 8, sank unter der Therapie auf 2. 14 (88%) der Studienpatientinnen gaben ein normales Sexualleben vor der Diagnose Brustkrebs an. In unserem Kollektiv gaben lediglich 3 (19%) Patientinnen an sexuell aktiv zu sein. Am Ende der Studie berichteten bereits 7 (31%) Studienpatientinnen über Geschlechtsverkehr während der Beobachtungszeit und 10 (63%) Teilnehmerinnen über regelmäßigen Geschlechtsverkehr. Der Fragebogen zeigte einen deutlichen Trend zur Verbesserung der Lebensqualität. Dies konnte bei den wichtigen Parametern wie Lust, Erregung, Orgasmus oder Befriedigung gezeigt werden, wobei eine statistisch signifikante Verbesserung aufgrund der geringen Anzahl an Patientinnen lediglich in einigen Parametern gezeigt werden konnte („Körperbild“, p = 0,0009 und sexuelles Verlangen p = 0,0042)