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DOI: 10.1055/s-0035-1550481
Progesteronrezeptor-Expression, Subtyping und Empfehlung zur Chemotherapie: St. Gallen Consensus-Therapieempfehlungen 2013 vs. 2011
Einleitung/Zielsetzung:
Der St. Gallen Consensus empfiehlt die Subtypisierung von NST- und lobulären Mammakarzinomen (MK) in Luminal A, B, Her2 und Triple negativ (TN) mittels Immunhistochemie bzw. in situ-Hybridisierung. Für Luminal A MK wird Chemotherapie (CT) wegen geringerem Ansprechen als weniger nützlich angesehen. Der Luminal A-Definition (ER positiv, Her2 negativ und niedrige Proliferation) wurde 2013 eine PgR-Expression von ≥20% zugefügt. Wir untersuchten den Einfluss auf Subtypisierung und Therapieempfehlung.
Material & Methoden:
Bestimmung des Subtypen-Spektrums und der resultierenden Therapieempfehlungen nach St. Gallen 2011 und 2013 für 242 konsekutive MK pT1 – 3 pN0 – 1a.
Ergebnisse:
Die Verteilung der Subtypen war für 242 MK: 187 (77%) Luminal (A+B), 12 (5%) HER2+ (non-luminal), 20 (8%) TN und 23 (10%) Special type.
9% aller luminalen MK (17/187) zeigten sowohl niedrige Proliferation als auch PgR-Expression < 20%. Sie wurden allein durch den PgR-Befund gemäß St. Gallen 2013 als luminal B (Her2 negativ) typisiert. Das führte zur Senkung des Anteils der Luminal A MK an allen luminalen MK von 64% (119/187) auf 55% (102/187)
Abhängig von der Definition ergaben sich bezogen auf alle MK folgende Raten für Luminal A und Luminal B MK:
St. Gallen 2011: 49% vs. 28% (119 vs. 68/242)
St. Gallen 2013: 42% vs. 35% (102 vs. 85/242).
Zusammenfassung:
Die Definitionsänderung des St. Gallen Consensus 2013 für den Subtyp Luminal A führt im Vergleich zur Definition von 2011 allein wegen einer PgR-Expression < 20% zu einer Verminderung der Rate der „less CT responsive“ Luminal A MK von 49% auf 42% aller MK. Die resultierende Steigerung der Luminal B-Rate von 28% auf 35% erhöht den Anteil von Patientinnen mit potentieller CT um 7%.