Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A15
DOI: 10.1055/s-0035-1550456

Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Therapiewahl bei der älteren Mammakarzinom-Patientin – eine Interimsanalyse

M Burgmann 1, V Schlager 2, A Lotz 2, J Engel 3, N Harbeck 2, K Hermelink 2, R Würstlein 2
  • 1Frauenklinik der Universität München, Brustzentrum Am Klinikum der Universität München und CCC of LMU, München, Deutschland
  • 2Frauenklinik der Universität München, München, Deutschland
  • 3Tumorregister München, München, Deutschland

Einleitung/Zielsetzung:

Bei der Therapiewahl älterer Mammakarzinom-Patientinnen (≥60 Jahre) sind unter anderem Komorbiditäten und die Früh-und Spättoxizität einer systemischen Therapie zu berücksichtigen.

Die hier vorgestellte Studie erfasst den Gesundheitszustand, die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die allgemeine Lebenszufriedenheit nach der Primärbehandlung von Mammakarzinom-Patientinnen, die bei Erstdiagnose 60 Jahre und älter waren. So soll festgestellt werden inwiefern sich eine systemische Therapie auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität auswirkt, und somit Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Behandlungskonzepte zu erlangen.

Material & Methoden:

Über das Tumorregister München wurden 2014 die Patientinnen mit Mammakarzinom, die bei Erstdiagnose ≥60 Jahre alt waren und zwischen 2010 und 2013 im Brustzentrum Klinikum der Universität München therapiert worden waren, identifiziert und dann angeschrieben. Anhand der Fragebögen EORTC-QLQC30, EORTC-QLQ-BR23, EORTC-QLQ-ELD14, FACT-Taxane sowie dem Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ) wurde eine Lebensqualitätsanalyse durchgeführt. Der Gesundheitszustand wurde mittels eines vom Studienteam entwickelten Fragebogens bestimmt.

Ergebnisse:

Von insgesamt 523 angeschriebenen Patientinnen konnten bisher 250 Antworten ausgewertet werden, davon erhielten 31,17% der Patientinnen eine Chemotherapie.

Die ersten Auswertungen der EORTC-Fragebögen zeigen relevante Differenzen in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei den Themenkomplexen emotionale sowie soziale Fähigkeiten, Fatigue, Mobilität, Sorgen über Andere, wie auch Krankheitslast. Statistisch gesehen ist die Patientenkohorte mit Chemotherapie im Vergleich zu der Patientenkohorte ohne Chemotherapie mit diesen Themenkomplexen unzufriedener.

Zusammenfassung:

Die vorliegende Interimanalyse zeigt Zusammenhänge zwischen systemischer Therapie, Gesundheitszustand und gesundheitsbezogener Lebensqualität, insbesondere Mobilität und Fatigue, von Mammakarzinom-Patientinnen (≥60 Jahre).

Gezeigt werden die aktuellen Auswertungen der Studiengruppe.