Diabetologie und Stoffwechsel 2015; 10 - P284
DOI: 10.1055/s-0035-1549790

Diabetischer Fuß mit steigenden Amputationszahlen – Die neue Lösung des Fußnetz Bayern: Synaptor verkürzt „wound-to-treatment-time“

A Grünerbel 1, DG Kraus 2
  • 1Diabeteszentrum München Süd, München, Germany
  • 2Schwerpunktpraxis, Memmelsdoft, Germany

Zusammenfassung: Wie die Eurodiale-Studie gezeigt hatte, liegen wir in Deutschland, was die Besserung der Amputationszahlen beim diabetischen Fußsyndrom betrifft, trotz hervorragender Strukturen immer noch europaweit im hinteren Mittelfeld. Hauptproblem ist hier der enorme Zeitverlust vom Entstehen der Wunde bis hin zur Behandlung in der zertifizierten Fußambulanz. Zwei Ursachen liegen dem zugrunde: erstens mangelnde Information von Bevölkerung und Hausärzten über vorhandene Strukturen, und zweitens der enorme Zeitverlust zwischen Entstehung der Wunde und Behandlung in spezialisierten Einheiten. Dem kann durch das Fußnetz Bayern und den Synaptor erfolgreich entgegengewirkt werden.

Material und Methoden: Schweden, ein Staat von ähnlicher Bevölkerungszahl wie Bayern und auch gemischt mit Flächen- und Ballungsräumen, schnitt hervorragend ab durch das Konsil aller Spezialisten am Bett des Patienten. Dies lässt sich in unserer Medizinlandschaft nicht abbilden. Darum werden 2 Stichproben von Patienten mit frisch entstandenem Diabetischem Fußulcus entweder konventionell therapiert oder sofort nach Entstehen der Wunde in den Synaptor eingeschlossen. Der Synaptor stellt ein neues Wunddokumentationstool dar. Er unterscheidet sich von bisherigen Softwarelösungen zur Wunddokumentation durch ubiquitäre Zugangsmöglichkeiten im Sinne einer „cloud“. Sobald die Wunde „eingeschleust“ wurde, kann der Patient vom nahegelegenen Schwerpunktzentrum betreut, der Angiologe, Radiologe, Mikrobiologe seine Meinung abgeben und die zur Rettung der betreffenden (Teil-)Extremität nötige Zeit wird genutzt.

Resultate: Wir konnten zeigen, dass durch den Einschluss in den Synaptor die Patienten früher in spezialisierte Wundbehandlung kommen und weniger Amputationen notwendig sind.