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DOI: 10.1055/s-0035-1549656
Effiziente Wissensvermittlung durch das bot Leben Schulungsprogramm in der Hausarztpraxis
Hintergrund: Das „bot leben“ Schulungsprogramm (BL) wurde entwickelt, um Patienten flexibel zum nächstmöglichen Zeitpunkt und auch über Sektorengrenzen hinweg, beim Beginn einer Insulintherapie gezielt auf die Therapie vorbereiten zu können. Ziel dieser post-hoc Analyse war die sektorenspezifische Auswertung der Wissensvermittlung durch das bot Leben Programm im Vergleich zur sektor-spezifischen Standardeinweisung (CO).
Methodik: In die Analyse konnten die Daten von 235 Patienten aufgenommen werden (100 Frauen, 135 Männer, Alter (MW ± STD): 64 ± 11 Jahre, Diabetesdauer: 8,8 ± 6,7 Jahre, BMI: 31,7 ± 6,5 kg/m2, BL: n = 125, davon 30,5% in Kliniken und Diabetologischen Schwerpunktpraxen (Spezialisten, SP) und 69,6% in Hausarztpraxen (HP), CO: n = 110, 38,2% SP, 61,8% HP). Analysiert wurde das primäre Zielkriterium Diabeteswissen (standardisierter Fragebogen mit 20 Fragen) zu den Zeitpunkten vor (T1) und nach (T2) der Schulung und nach 3 (T3) bzw. 6 Monaten (T4).
Ergebnisse: Das Diabeteswissen war zu Beginn in beiden Gruppen vergleichbar (BL: 14 ± 4 vs. CO: 13 ± 4 n.s.). Der in beiden Sektoren beobachtete Anstieg war im HP-Sektor stärker als bei den Spezialisten und war für die BL-Gruppe im HP-Sektor bei T2, T3 und T4 deutlich ausgeprägter als im SP-Sektor (z.B. T2: 16,2 ± 3,4 vs. 15,9 ± 2,4, n.s.; T4: 17,0 ± 2,6 vs. 15,5, p < 0,01). Gleichzeitig fand sich in der CO-Gruppe kein derartiger Unterschied (T2: 14,8 ± 2,6 vs. 14,8 ± 3,3; T4: 15,5 ± 2,5 vs. 15,8 ± 3,2, n.s.).
Schlussfolgerungen: Diese post-hoc Analyse zeigt, dass hinsichtlich der Diabetes-Wissensvermittlung insbesondere Patienten in der Hausarztpraxis vom „bot leben“ Programm profitieren, während sich durch die Standard-Einweisung kein derartiges Ergebnis erzielen lässt.