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DOI: 10.1055/s-0035-1549613
Dapagliflozin verringert den Blutdruck bei hypertensiven und nicht-hypertensiven Patienten mit Typ 2 Diabetes
Fragestellung: In Übereinstimmung mit einer milden Diurese und einer Gewichtsverringerung reduziert der hochselektive SGLT-2 Inhibitor Dapagliflozin (DAPA) den Blutdruck bei T2DM-Patienten. Das kardiovaskuläre Risiko kann durch Blutdrucksenkung – unabhängig vom Ausgangswert – verringert werden. Daher wurde die Wirksamkeit von DAPA auf den Blutdruck bei hypertensiven (systolischer Blutdruck [SBD] > 140 mmHg) und nicht-hypertensiven (SBD ≤140 mmHg) Patienten innerhalb des klinischen Phase-2b/3-Studienprogrammes bewertet.
Methodik: Verträglichkeitsdaten wurden aus 13 placebokontrollierten, randomisierten Studien (≤24 Wochen) bei T2DM-Patienten gepoolt (DAPA: 10 mg/Tag, n = 2360; Placebo: n = 2295).
Ergebnisse: Zu Studienbeginn erhielten 91,3% der hypertensiven und 70,4% der nicht-hypertensiven Patienten Antihypertensiva. In 24-wöchigen Studien führte die DAPA-Behandlung zu durchschnittlichen placebokorrigierten Veränderungen (95%-KI) des SBD von -3,6 mmHg (-4,9; -2,3) bei hypertensiven und -2,6 mmHg (-3,4; -1,8) bei nicht-hypertensiven Patienten und des diastolischen Blutdrucks (DBD) von -1,2 mmHg (-2,0; -0,4) bzw. -1,2 mmHg (-1,7; -0,7). Der Unterschied zu Placebo im Anteil von Patienten mit orthostatischer Reaktion (Senkung SBD > 20 mmHg oder DBD > 10 mmHg beim Übergang Liegen-Stehen) über 24 Wochen war bei hypertensiven (DAPA 17,4%; Placebo 15,5%) und nicht-hypertensiven (DAPA 11,4%; Placebo 9,6%) Studienteilnehmern vergleichbar. Nach 24 Wochen war der Anteil der Patienten mit orthostatischer Reaktion unter DAPA vs. Placebo bei hypertensiven und nicht-hypertensiven Studienteilnehmern gegenüber dem Studienbeginn nicht erhöht. Im Verlauf der Studie traten keine schwerwiegenden orthostatischen Hypotonie-Ereignisse auf und es gab keine klinisch relevante Änderung der Herzfrequenz.
Schlussfolgerung: DAPA induziert eine mäßige Blutdrucksenkung in allen Blutdruckkategorien und kann dadurch zu einem verringerten kardiovaskulären Risiko bei hypertensiven und nicht-hypertensiven T2DM-Patienten beitragen.