Gesundheitswesen 2015; 16 - P36
DOI: 10.1055/s-0035-1546938

Projekt „Mehr Ruhe in Kindertageseinrichtungen“ – Ein Projekt zur Erstellung landeseinheitlicher Empfehlungen für Raumakustik in Kindertageseinrichtungen

B Peipert 1, G Hauk 1
  • 1Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern, Abteilung Gesundheit, Dezernat Umwelthygiene/Umweltmedizin, Rostock

Fragt man Erzieher/innen in Kindertageseinrichtungen, so ist es ihnen bei der Arbeit oft zu laut. Von Stresssymptomen und übermäßiger Stimmbelastung ist dann die Rede. Doch nicht nur die Erzieher leiden unter schlechten akustischen Bedingungen, vor allem sind die Kinder betroffen. Um eine gute sprachliche und kognitive Entwicklung unserer Kinder zu gewährleisten, sind eine möglichst ruhige Umwelt und eine hohe Sprachverständlichkeit unerlässlich. Durch zu viel Lärm beeinträchtigte Kinder sind nicht nur aggressiver und weniger hilfsbereit, sie sind auch schwerer zu motivieren und geben bei schweren Aufgabestellungen schneller auf. Eine schlechte Sprachverständlichkeit kann zu gehemmter sprachlicher sowie kognitiver Entwicklung führen. Ziel des zurzeit laufenden Projektes „Mehr Ruhe in Kindertageseinrichtungen“ ist es, einen „Leitfaden für Raumakustik in Kindertageseinrichtungen“ für das Land Mecklenburg-Vorpommern zu erarbeiten. Um den Fachbereich Lärmhygiene des Landesamtes für Gesundheit und Soziales M-V (LAGuS) in die Lage zu versetzten, auf Grundlage aktueller Daten, diese landeseinheitlichen Empfehlungen erstellen zu können, wurde die Nachhallzeit als raumakustischer Parameter von insgesamt 41 Räumen, darunter 30 Gruppenräume, in 14 Einrichtungen gemessen. Ebenfalls wurden 39 Schallpegelmessungen von Gruppen verschiedenen Alters bei verschiedenen Tätigkeiten durchgeführt. Um die Messwerte einordnen zu können, wurden zusätzlich Daten zu Bauweise und Baujahr der Gebäude und Räume sowie zur Nutzerzufriedenheit erhoben. Das Poster stellt die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung dar. Die aktuelle Qualität der Raumakustik von Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern sowie die Lärmbelastung der Kinder und Erzieher werden aufgezeigt und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung des Problems genannt.