Gesundheitswesen 2015; 16 - V52
DOI: 10.1055/s-0035-1546892

Nutzung von Daten zur Gesundheit im Alter aus drei repräsentativen Querschnitt-Erhebungen sowie einer Langzeitkohortenstudie für die Gesundheitsberichterstattung und den „Pakt für Prävention“ in Hamburg

G Rieger-Ndakorerwa 1, K Stender 2, U Dapp 3
  • 1Gesundheitsamt Hamburg-Eimsbüttel, Leitung, Hamburg
  • 2Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Fachabteilungsleitung Gesundheitsdaten und Gesundheitsförderung, Hamburg
  • 3Albertinen-Haus, Zentrum für Geriatrie und Gerontologie, Wiss. Einrichtung an der Uni HH, Forschungskoordinatorin, Hamburg

Hintergrund: GBE beinhalten für die große und heterogene Gruppe der älteren Bevölkerung häufig eher Diagnosedaten aus Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Mortalitätsdaten als Wissen über förderliche Einflüsse auf die Gesundheit oder die Bewahrung von Selbstständigkeit im Alter. Hinzu kommt, dass das Thema „Gesundes Altwerden“ viele Facetten aufweist, die bisher nur teilweise in ihren Zusammenhängen verstanden werden. Bevölkerungsbasierte Langzeitstudien sind daher notwendig, um das komplexe Zusammenspiel zwischen körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren zum gesunden Altwerden mit dem Ziel zu beleuchten, die behinderungsfreie Lebenszeit durch Gesundheitsförderung und Prävention weiter auszudehnen. Methoden: Die aktuellen Gesundheitsberichte I und II zur Situation älterer Menschen in Hamburg füllen diese Lücke, da sie verschiedene Datenquellen zur Gesundheit im Alter nutzen. Darüber hinaus ist die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der FHH Partner im Forschungsverbund LUCAS (Longitudinale Urbane Cohorten-Alters-Studie) und nutzt Erkenntnisse dieses Zusammenschlusses universitärer und außeruniversitärer Einrichtungen für den von ihr initiierten „Pakt für Prävention“. In diesem Beitrag wird im Speziellen auf drei Hamburger Querschnitt-Befragungen und deren Nutzung für die kommunale Gesundheitsförderung eingegangen. Die Befragungen erheben den Anspruch auf Repräsentativität und wurden jeweils parallel zu einer von drei LUCAS Befragungswellen durchgeführt:

2007 Seniorenbefragung Gesund und aktiv in Eimsbüttel

2009 Die Gesundheit älterer Menschen in Hamburg

2012 Seniorenbefragung Gesund und aktiv in Eimsbüttel

Ergebnisse: Die Gegenüberstellung der sozio-demographischen Variablen Alter, Geschlecht, Wohnsituation, Nationalität und Bildung zeigt eine sehr gute Vergleichbarkeit zwischen den Befragungen. Bei den Fragen zu Gesundheitsverhalten und Vorsorge sowie der Mobilität im Aktionsraum gibt es Abweichungen. Methodische oder logistische Erklärungen hierfür werden ebenso diskutiert wie die Erfolgsparameter der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Öffentlichem Gesundheitsdienst und anhand von Beispielen die Umsetzung im Hamburger Pakt für Prävention auch auf kleinräumiger Ebene erläutert.