Gesundheitswesen 2015; 16 - V33
DOI: 10.1055/s-0035-1546873

Mundgesundheit für junge Familien. Saubere Zähne, gesundes Zahnfleisch – von Anfang an

R Farhumand 1
  • 1DAK Gesundheit, Zahnärztliche Leistungen, Hamburg

Die Bedeutung gesunder Milchzähne als wichtige Voraussetzung für das Kieferwachstum, die Entwicklung des bleibenden Gebisses, die Sprachentwicklung, die Nahrungsaufnahme und das psychosoziale Wohlbefinden ist in der Bevölkerung noch nicht ausreichend bekannt. Vorzeitiger Milchzahnverlust infolge mangelnder Zahnhygiene ist folgenschwer und kostspielig, denn er hat weitreichende und lebenslange Konsequenzen auch für das bleibende Gebiss. Die Verantwortung der Zahnpflege ab dem ersten Zahn bis weit in das Grundschulalter liegt ausschließlich bei den Eltern, beziehungsweise betreuenden Bezugspersonen. Bis Feinmotorik, Konzentrationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein eines heranwachsenden Kindes hinreichend ausgebildet sind, ist ein Nachputzen für eine effektive Plaqueentfernung seitens der Eltern dringend erforderlich. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass (werdende) Eltern zunächst einmal für sich selbst das Mundgesundheitswissen besitzen und die für die effektive Belagsentfernung notwendigen Putztechniken beherrschen, damit sie diese auch im Kindermund korrekt ausführen können.

Genau hier liegt jedoch häufig die Schwachstelle, denn viele haben eine falsche Vorstellung von guter Mundhygiene bzw. beherrschen nicht die zielführenden Putztechniken. Das Konzept setzt daher an dieser Stelle an: es versucht, die Wissenslücke der Elterngeneration zu schließen, damit diese das Know-how auf die nächste Generation übertragen können. Durch die Betreuung der Eltern noch während der Schwangerschaft werden diese in einem Lebensabschnitt erreicht, der besonders günstig und motivierend für die Umstellung auf gesundheitsbewusste Verhaltensweisen ist. Zusätzlich zur Vorbereitung auf den kommenden Alltag mit Kind ist eine gute Mundhygiene auch für einen komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf von Bedeutung. Das aktive Einbeziehen des (werdenden) Vaters berücksichtigt die veränderten familiären Lebensmodelle und Gewohnheiten, insbesondere da Kinder hauptsächlich durch Nachahmen beider Elternteile lernen.