Gesundheitswesen 2015; 16 - V31
DOI: 10.1055/s-0035-1546871

Früherkennung kariöser Läsionen in der Reihenuntersuchung – Wie geht das?

J Kühnisch 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, München

Während in den vergangenen Jahren mehrere neue Methoden zur Kariesdiagnostik vorgeschlagen bzw. als Produkt auf dem Dentalmarkt eingeführt wurden, ist deren Nutzen mitunter kontrovers zu diskutieren. Während sich für die Zahnärztinnen und Zahnärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes genauso die Frage nach der Praxistauglichkeit stellt, müssen aber auch der klinische Nutzen bzw. zusätzliche diagnostische Gewinn, die diagnostische Genauigkeit und Reproduzierbarkeit beurteilt werden. Des Weiteren sind die Verfahren im Kontext zu den Aufgaben des jeweiligen Anwenders und damit zu diagnostischen Zielstellungen zu erörtern. Hauptziel des Referates ist es daher, eine aktuelle Standortbestimmung für den Bereich der Kariesdiagnostik vorzunehmen und zukunftsweisende Ansätze herauszuarbeiten. Aus methodischer Sicht ist hier auf die Bedeutung der visuellen Diagnostik, der Bissflügelröntgen-Aufnahme – welche im öffentlichen Gesundheitsdienst nahezu keine Verbreitung hat – sowie die ergänzenden Verfahren einzugehen. Als ergänzende Methode zur Kariesdiagnostik wird insbesondere die Nahinfrarot-Transillumination (DIAGNOcam-Verfahren) als ein neuer, zukunftsträchtiger Diagnostikansatz vorgestellt und bewertet. Der wesentliche Nutzen des Verfahrens liegt in der röntgenfreien Beurteilung des Zahnzwischenraumes und schnellen Durchführung der Untersuchung. Damit scheint ein prinzipieller Gebrauch der Methode auch in Reihenuntersuchungen möglich.