Gesundheitswesen 2015; 16 - V15
DOI: 10.1055/s-0035-1546855

Evaluation des elektronischen Handbuchs des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in Bayern

M Socher 1, R Schulz 1, J Kuhn 2, U Nennstiel-Ratzel 3, M Wildner 4, W Hierl 5, A Zapf 6
  • 1Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Oberschleißheim
  • 2Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, GE4, Oberschleißheim
  • 3Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Gesundheit/Sachgebietsleitung GBE; Epidemiologie, Sozialmedizin, Oberschleißheim
  • 4Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Oberschleißheim
  • 5Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, München
  • 6Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Präsident, Oberschleißheim

Hintergrund: Das elektronische ÖGD-Handbuch ist als Online-Unterstützung für die bayerischen Gesundheitsämter konzipiert. Es stellt Rechtsvorschriften, ministerielle Erlasse, Formulare und weiterführende Informationen thematisch gegliedert zur Verfügung. Das elektronische ÖGD-Handbuch ist seit August 2009 im bayerischen Behördennetz online und wurde 2010 erstmals, 2014 zum zweiten Mal evaluiert. Methoden: Von Februar bis Mai 2014 erfolgte eine Umfrage bei den 76 Gesundheitsämtern und sieben Sachgebieten Gesundheit der Bezirksregierungen in Bayern. Ziel war die Erhebung der Erfahrungen mit dem ÖGD-Handbuch, sowohl was die technische Handhabbarkeit als auch den Nutzen bei der täglichen Erledigung der Dienstaufgaben angeht. Die Befragung fand in schriftlicher Form (Fragebogen) statt. Ergebnisse: An der Umfrage beteiligten sich vor allem Amtsärzte/Ärztinnen, allerdings waren auch die anderen Berufsgruppen des ÖGD (Hygieneinspektor/innen, Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen, Sozialmedizinische Assistent/innen) (SMA) mit jeweils 15% vertreten. 2010 lag der Anteil der Rückmeldungen der anderen Berufsgruppen noch niedriger, SMA z.B. waren nur zu 3% vertreten. Der Nutzen des Handbuchs für die eigene Arbeit wird von den Befragten, die positiven Antwortkategorien zusammengefasst, zu 98,5% als gegeben bewertet. Gegenüber der Erstbefragung 2010 bedeutet dies einen Zuwachs um 5%-Punkte. Diese positive Entwicklung wird von der weiteren Beobachtung gestützt, dass eine positive Wertung statistisch hochsignifikant mit der Häufigkeit der Nutzung des Handbuchs korreliert.

Schlussfolgerung: Die Befunde werden genutzt, um das ÖGD-Handbuch nutzerorientiert weiterzuentwickeln. Ein feststellbar besonderes Interesse für das Kapitel „Sozialmedizinische Begutachtung“ wird mit der Überführung des für die Kapitelinhalte verantwortlichen Arbeitskreises in einen zertifizierten Qualitätszirkel in Zusammenhang gebracht, der zum höchstrichterlich generierten Paradigmenwechsel im Gutachtenwesen (Urteile 2 C 12.11/2 C 16.12 BVerwG) entsprechende Arbeitshilfen für die Gesundheitsämter erarbeitete.