Gesundheitswesen 2015; 16 - V12
DOI: 10.1055/s-0035-1546852

Vibrionen in der Ostsee – wann und für wen besteht eine Gesundheitsgefahr?

G Hauk 1, O Duty 2
  • 1Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern, Abteilung Gesundheit, Fachbereich Umweltmedizin und Biomonitoring, Rostock
  • 2Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern, Abteilung Gesundheit, Dezernat Umwelthygiene und Umweltmedizin, Rostock

Nach offiziellen Angaben erkrankten in den Jahren 2003 bis 2014 in Mecklenburg-Vorpommern sechzehn Patienten an schweren Vibrionen-Infektionen. Gemeinsam war diesen Fällen, dass sie vorwiegend bei älteren Personen nach dem Baden bzw. Wasserwaten in der Ostsee, d.h. nach dem Kontakt mit Salzwasser auftraten. Fast alle Patienten zeigten anamnestisch relativ schwere Vorerkrankungen und wiesen teilweise offene Wunden bzw. Verletzungen der unteren Extremität auf.

Untersuchungen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern von Ostseewasser seit 2004 belegen, dass bei Wassertemperatur der Ostsee ab 18 – 20 °C mit dem vermehrten Auftreten von Vibrionen in unterschiedlichen Konzentrationen an der gesamten Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns zu rechnen ist. In dem Vortrag werden Untersuchungsergebnisse der Wasserproben, geographische Verteilungen, Krankheitssymptome und Risikofaktoren der Infektion sowie Fragen bzw. Aspekte der Risikokommunikation dargestellt.