Gesundheitswesen 2015; 16 - V8
DOI: 10.1055/s-0035-1546848

Die Rolle des ÖGD im Netzwerk Frühe Hilfen – Umsetzung des Präventionsprogrammes „Frühe Hilfen im Saarland“ am Beispiel des Landkreises Neunkirchen

L Simon-Stolz 1, M Weber 2
  • 1Kreisgesundheitsamt Neunkirchen, JÄD, Neunkirchen, Deutschland
  • 2Gesundheitsamt Saarlouis, Jugendärztlicher Dienst, Saarlouis, Deutschland

Seit 2007 erfolgt die landesweite Umsetzung des Landesprogramms „Frühe Hilfen im Saarland“ in Kooperation von Jugend- und Gesundheitshilfe. Es bündelt verschiedene Maßnahmen des präventiven Kinderschutzes beginnend mit der Schwangerschaft bis zum 6. Lebensjahr. Belastende Lebensbedingungen sollen frühzeitig erkannt und riskanten Entwicklungen von Kindern und ihren Familien bereits in ihrer Entstehung durch frühzeitige, ressourcenstärkende Beratung und Unterstützung entgegengewirkt werden. Mit der Einbindung von Familienhebammen, Kinder-Vorsorgeuntersuchungen und Screeningverfahren zur Risiko- und Schutzfaktoreneinschätzung ist ein früherer Zugang zu Familien in besonderen Problemlagen möglich. Durch den Ausbau von regionalen Netzwerken für Familien ab der Schwangerschaft bis zur Einschulung der Kinder kann eine multiprofessionelle und bedarfsgerechtere Unterstützung erreicht werden. Die Koordination der Arbeit vor Ort erfolgt über die in allen Landkreisen geschaffenen Koordinationsstellen, jeweils besetzt mit einer Kinder- und Jugendärztin des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter der Jugendhilfe. Die Aufgaben und Möglichkeiten des ÖGD als wichtigem Kooperationspartner im Netzwerk Frühe Hilfen insbesondere im Hinblick auf eine langfristige und nachhaltige Förderung einer gesunden Entwicklung und eines gesunden Aufwachsens der Kinder soll am Beispiel des Landkreises Neunkirchen dargestellt werden.