Fortschr Neurol Psychiatr 2015; 83(03): 174-186
DOI: 10.1055/s-0034-1399247
Fort- und Weiterbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Therapieoptionen bei der Multiplen Sklerose

New Therapeutic Options in Multiple Sclerosis
A. Salmen
,
A. Chan
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Publication Date:
20 March 2015 (online)

Zusammenfassung

Die Therapieoptionen der Multiplen Sklerose (MS) haben sich im Vergleich zu noch vor einigen Jahren insbesondere für den Bereich der schubförmig remittierenden Verläufe deutlich erweitert. Darüber hinaus hat die Aktualisierung der Diagnosealgorithmen zu einer Vereinfachung und Beschleunigung der Diagnosestellung geführt und die Definition der unterschiedlichen MS-Verlaufsformen wurde operationalisiert mit dem Fokus der Feststellung von Aktivität und Progression als wesentlichen Determinanten. Das Paradigma der Frühtherapie der MS ist etabliert, so dass in der Zusammenschau dieser Neuerungen Therapieentscheidungen immer komplexer werden. Neben der Nutzen-Risiko-Abwägung der einzelnen Substanzen sind auch individuelle patientenbezogene Faktoren relevant, zum Beispiel besondere Lebenssituationen und Familienplanung. Im vorliegenden Artikel werden neue und etablierte verlaufsmodifizierende Therapiemöglichkeiten im Kontext der verschiedenen Verlaufsformen und der Nutzen-Risiko-Bewertung diskutiert.

Abstract

Therapeutic options in the treatment of multiple sclerosis (MS) have broadened notably over the past years, especially for relapsing-remitting forms of MS. The revision of the diagnostic criteria simplified and accelerated MS diagnosis, definitions of disease courses were operationalized focussing on disease activity and progression as major determinants. The paradigm of an early treatment initiation is accepted and evidence-based. All these aspects have led to an increasing complexity of therapeutic decision making. Besides a benefit-risk-evaluation for each substance, individual patient-related factors have to be considered, e.g. life and family planning. This article reviews new and established disease-modifying drugs in the context of disease courses and stages and benefit-risk-considerations.