Zusammenfassung
Einleitung: Klinik-Informationssysteme (KIS) haben das Ziel, allen Fachrichtungen im Klinikalltag die digitale Dokumentation zu ermöglichen. Die Anforderungen aller Fachrichtungen mit einem derart vereinheitlichten System abzubilden, ist nur in begrenztem Umfang möglich. Zusätzliche Software-Lösungen werden daher benötigt.
Material und Methoden: Die elektronische Patientenakte (ePA) der HNO-Klinik der Universität Ulm stellt eine Front-End-Lösung zum vorhandenen KIS dar, welche den vollständigen Klinikablauf inkl. automatisierter Arztbriefschreibung, Planung der Personalressourcen und der OP-Kapazitäten berücksichtigt. Die ärztlichen Mitarbeiter der HNO-Abteilung wurden zu ihren Erfahrungen mittels eines validierten Fragebogens befragt.
Ergebnisse: Die ePA hat die papiergebundene Dokumentation der HNO-Klinik der Universität Ulm vollständig ersetzt. Papierbasierte Akten werden nur zur externen Kommunikation verwendet. Die Dokumentation ärztlicher Befunde, das Ausfüllen von Formularen und die Erstellung von Arztbriefen wurde durchwegs als ‚leichter‘ bis ‚deutlich leichter‘ beurteilt. Alle Mitarbeiter gaben an, ‚zufrieden‘ bis ‚sehr zufrieden‘ mit der vorliegenden Software-Lösung zu sein. Zudem wurde die Effizienz der Arbeit mit der ePA als ‚gut‘ bis ‚sehr gut‘ beurteilt.
Schlussfolgerungen: Klinik-Informationssysteme lassen wenig Spielraum für individuelle Anforderungen der Abteilungen. Die Ulmer ePA schließt als Front-End-Lösung diese Lücke, ohne vorhandene Systeme zu ersetzen. Die vorliegende Studie objektiviert die Vorteile der ePA und belegt eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit.
Schlüsselwörter
elektronische Patientenakte - Organisation - Digitalisierung - Dokumentation - Benutzerzufriedenheit
Key words
electronic health record - documentation - organization
