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DOI: 10.1055/s-0034-1396515
Kataraktoperation mit Implantation eines trabekulären Bypass-Stent-Systems beim Offenwinkelglaukom
Hintergrund: Beim Vorliegen einer Katarakt und eines primären Offenwinkelglaukoms (POWG) kann eine kombinierte Operation zur Drucksenkung notwendig sein. Deshalb wurde in einer prospektiven klinischen Untersuchung die Operation mit einem trabekulären Bypass-Stent-System überprüft.
Methoden: Bei 24 Patienten mit einem POWG wurden in topischer Anästhesie nach standardisierter Phakoemulsifikation und Hinterkammerlinsenimplantation in Gruppe A (n = 10) ein gebogenes Röhrchen (iStent, Glaukos) im Schlemm'schen Kanal des Kammerwinkels implantiert, während in Gruppe B (n = 14) jeweils zwei gerade Röhrchen (iStent inject, Glaukos) mithilfe eines Gonioskops eingesetzt wurden. Im postoperativen Verlauf wurde der intraokulare Druck (IOD) sowie die lokale Tropftherapie kontrolliert.
Ergebnisse: Der dezimale Visus verbesserte sich in beiden Gruppen von im Mittel 0,43 ± 0,2 auf 0,74 ± 0,2 (P < 0,05). Der durchschnittliche IOD sank von 20 ± 7 auf 15 ± 3 mmHg (P < 0,05). Die lokale Tropftherapie konnte von im Mittel 2 Medikamenten auf 1 reduziert werden (P < 0,05). Es gab keine schwerwiegenden Komplikationen und keine Implantatdislokationen. Am häufigsten wurde eine lokale Refluxblutung im Bereich des Röhrchens beobachtet. Die maximale Nachbeobachtungszeit lag bei 9 Monaten. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen (P > 0,05).
Schlussfolgerungen: Die kombinierte Kataraktoperation mit Implantation eines trabekulären Bypass-Stent-Systems ist ein sicheres und effektives Verfahren zur Behandlung des POWG. Die Weiterentwicklung mit geraden Röhrchen vereinfachte die Implantation.