Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV60
DOI: 10.1055/s-0034-1396511

Zusammenhang zwischen intraskleralem See und Operationserfolg nach Kanaloplastik

S Zarmas-Röhl 1, A Liekfeld 1
  • 1Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH

Hintergrund: Ziel dieser retrospektiven Studie war es, den Zusammenhang zwischen Ausbildung eines intraskleralen Sees nach Kanaloplastik und dem Operationserfolg zu untersuchen.

Methode: 20 Augen von 17 Patienten mit stattgehabter Kanaloplastik wurden in die Studie aufgenommen. Alle Augen wurden klinisch sowie mit dem Vorderabschnittsmodul des Spectralis OCT untersucht. Hierbei wurde das Vorhandensein eines möglichen Sickerkissens untersucht sowie die Größe des skleralen Sees anhand der maximalen Höhe eines vertikalen Scans in der OCT-Darstellung vermessen. Es wurden die prä- und postoperative Tensio sowie die antiglaukomatöse Therapie ermittelt. Die Operation wurde als erfolgreich eingestuft, wenn die Tensio auf postoperativ < 18 mmHg und mindestens um 20% des Ausgangsdruckes ohne antiglaukomatöse Therapie gesenkt wurde. OP-Erfolg und Größe des skleralen Sees wurden korreliert.

Ergebnisse: Der durchschnittliche Augendruck wurde signifikant von 21,55 (± 4,29) mmHg präoperativ mit 2,45 (± 0,94) Medikamenten auf 14,27 (± 3,25) mmHg postoperativ mit 0,50 (± 0,82) Medikamenten zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung (nach 90 bis 411 Tagen) gesenkt. 12 Patienten wurden als erfolgreich eingestuft (Gruppe 1), 8 Patienten als nicht erfolgreich (Gruppe 2). In Gruppe 1 betrug die Höhe des intraskleralen Sees 402,45 (± 103,56)µm, in Gruppe 2 betrug sie 340,84 (± 120,87)µm. Der Unterschied ist nicht statistisch signifikant. Ein Sickerkissen wurde bei keinem der Patienten nachgewiesen.

Schlussfolgerung: Ein postoperativ großer intraskleraler See nach Kanaloplastik ist nicht statistisch signifikant mit dem Operationserfolg assoziiert, es zeigt sich jedoch eine Tendenz hierfür. Die Präparation eines großen Descemetfensters zur Steigerung des Kammerwasserflusses in den skleralen See kann somit das Operationsergebnis positiv beeinflussen. Eine subkonjunktivale Drainage hingegen scheint keinen Einfluss auf den Operationserfolg zu haben und ermöglicht so die Vermeidung von sickerkissenabhängigen postoperativen Komplikationen.