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DOI: 10.1055/s-0034-1396510
Effekt der Kanaloplastik in Abhängigkeit von Ausgangsdruck und Diagnose
Hintergrund: Die Kanaloplastik ist ein etabliertes, primär nicht fistulierendes Verfahren zur Augeninnendrucksenkung durch Verbesserung der natürlichen Abflusswege des Auges. Sie ist primär mit weniger Komplikationen als die TE behaftet, kann jedoch den IOD nicht so stark senken.
Methoden: Es wurde untersucht, ob die präoperative Ausgangsdrucklage vor Kanaloplastik Einfluss auf den postoperativ erreichten IOD hat. Außerdem wurde gesondert analysiert, ob der drucksenkende Effekt der Kanaloplastik von der Diagnose abhängig ist. Es wurden 103 operierte Augen mit einer Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten (m = 162,3T, SD = 88,69) analysiert und in 5 Gruppen nach Ausgangs-IOD, bzw. in 5 Gruppen nach Diagnose, unterteilt.
Einteilung nach Ausgangsdrucklage |
Einteilung nach Diagnose |
G1 bis 15 mmHg (n = 4) |
PCOWG (n = 67) |
G2 16 – 20 mmHg (n = 42) |
PEX-Glaukom (n = 29) |
G3 21 – 25 mmHg (n = 38) |
EWG (n = 2) |
G4 26 – 30 mmHg (n = 12) |
NDG (n = 2) |
G5 ab 31 mmHg (n = 7) |
Pigmentdispersionsglaukom (n = 2) |
Ergebnisse:
Ergebnisse |
IOD präOP |
IOD postOP |
IOD-Senkung |
Signifikanz |
G1 bis 15 mmHg (n = 4) |
13 |
11,6 |
–1,3 |
0,44 |
G2 16–20 mmHg (n = 42) |
18,5 |
14,8 |
–3,5 |
0 |
G3 21–25 mmHg (n = 38) |
22,7 |
15,3 |
–7,5 |
0 |
G4 26–30 mmHg (n = 12) |
26,8 |
16,2 |
–10,7 |
0,001 |
G5 ab 31 mmHg (n = 7) |
35,5 |
15,9 |
–19,7 |
0,042 |
Hinsichtlich der Diagnose lag beim PCOWG der IOD präoperativ bei 21 mmHg und postoperativ bei 15,4 mmHg, beim PEX-Glaukom präoperativ bei 22,5 mmHg und postoperativ bei 14,2 mmHg. Die IOD-Senkung betrug beim PCOWG –5,6 mmHg, beim PEX-Glaukom –8,3 mmHg. Eine Auswertung der anderen Diagnosen ist bei geringen Fallzahlen nicht sinnvoll.
Schlussfolgerung: Schlussfolgernd wurde unabhängig vom Ausgangsdruck bis ca. 35 mmHg durch eine Kanaloplastik mit Glaukolight eine gute IOD-Senkung auf durchschnittlich 14–17 mmHg erzielt, wobei in den Gruppen mit hohem Ausgangsdruck eine signifikant stärkere IOD-Senkung auftrat als in Gruppe1. Postoperativ konnte im Mittel (alle Gruppen) eine Reduktion der benötigten Lokaltherapie von 2,74 (SD = 1,12) auf 0,4 (SD = 0,81) erreicht werden, die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant. Hinsichtlich der Diagnose fanden sich ebenfalls keine signifikant unterschiedlichen Effekte bezüglich der erreichten Drucksenkungen.