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DOI: 10.1055/s-0034-1396504
Vergleich perkutaner strahlentherapeutischer Verfahren in der Therapie der altersbedingten Maukaldegeneration
Hintergrund: In den letzten 15 Jahren wurden verschiedene Bestrahlungsverfahren wie Protonentherapie, Bestrahlung mit dem Linearbeschleuniger oder dem IRay zur Behandlung der okkulten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) als primäre oder adjuvante Therapie im Rahmen von Studien eingesetzt. Die Verfahren werden vorgestellt sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen erläutert.
Methoden: Zwischen 1995 und 2000 wurden in den USA Studien zur Protonentherapie der AMD mit standardisierten Bestrahlungsplänen mit Dosen von 2 × 8 CGE vs. 2 × 12 CGE als primäre Therapie durchgeführt. Im Rahmen einer neueren Pilotstudie wurde die Bestrahlungsplanung durch die Berücksichtigung der Fluoreszenzangiografien individualisiert und als adjuvante Therapie mit Ranibizumab angewendet. Statt der Protonen kann auch von einem Linearbeschleuniger erzeugte Photonenstrahlung verwendet werden. Für erste Studien wurden über laterale Stehfelder Dosen von 4 × 2 Gy bzw. 4 × 4 Gy appliziert. Bessere Dosiskonformität wurde mit einem fraktionierten stereotaktischen Ansatz mit 10 bis 20 Fraktionen a 2 Gy erzielt. Eine kompakte Form der Stereotaxie ist mit dem IRay-System möglich. Das Zielgebiet wird aus 3 Winkeln unter Sicht mit 100 kV Röntgenstrahlung bestrahlt. Zum Einsatz kam ein Fraktionierungskonzept mit 1 × 16 Gy oder 1 × 24 Gy im Rahmen der Interpred-Studie als adjuvante Therapie mit Ranibizumab.
Ergebnisse: Die alleinige Strahlentherapie vermag den Verlauf der AMD nicht aufzuhalten. Eine Strahlentherapie in Kombination mit Ranibizumab zeigte zwar eine Verbesserung indem die Anzahl der nötigen Folgeinjektionen reduziert werden konnte. Der Effekt war jedoch nur gering ausgeprägt. Die Bestrahlungsmodalität (Protonen, Stereotaxie/Cyberknife, IRay) scheint im Ergebnis keine entscheidende Rolle zu spielen. In der Theorie werden bei der Protonenbestrahlung die besten Dosisverteilungen erzielt, aber ohne externe Marker können diese nur schwer am Patienten umgesetzt werden. Hier haben Cyberknife und IRay Vorteile, dem stehen aber längere Bestrahlungszeiten von 15 bis 30 min gegenüber.
Schlussfolgerung: Alle externen Bestrahlungsverfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Wichtiger als das Verfahren selbst scheint das richtige Dosierungskonzept und die erreichbare Präzision einer reproduzierbaren und stabilen Applikation zu sein. Nebenwirkungen wie Strahlenretinopathie treten meist erst nach mehreren Jahren auf.