Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV50
DOI: 10.1055/s-0034-1396501

Eplerenone (Inspra®) zur Behandlung bei Chorioretinopathia centralis serosa – Erste Ergebnisse

B von Jagow 1, M Heinig 1, C Niederstadt 1
  • 1Berlin – Abteilung für Augenheilkunde, Schlosspark-Klinik

Hintergrund: Für den Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten Eplerenone konnte im Tiermodell und in kleinen Fallserien die Wirksamkeit bei der Behandlung der chronischen Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) gezeigt werden. Anhand einer retrospektiven Fallserie von Patienten aus unserer Klinik sollen erste Behandlungsergebnisse evaluiert werden.

Methoden: 9 männliche Patienten mit prolongiertem oder chronischem Verlauf einer CCS wurden mit Eplerenone (im Standard: 25 mg/d für 1 Woche anschließend 50 mg/d) behandelt. Die Inzidenz von unerwünschten Nebenwirkungen wurde vermerkt. Außerdem wurden weitere Faktoren wie Ausbreitungsmuster der CCS, Dauer der Erkrankung und vorangegangene Behandlungsversuche erfasst. Amsler-Test, bestkorrigierter Visus und die Netzhautdicke im OCT wurden als Zielparameter ausgewertet.

Ergebnisse: Bei 7 Patienten handelte es sich um eine monofokale CCS; bei 2 Patienten lag ein multifokales Bild vor. Die Eplerenone-Therapie wurde zwischen 3 und 46 Monaten (Median: 4) nach Beginn der Erkrankung begonnen. Eplerenone war bei keinem Patienten die initiale Behandlung. Vorangegangen waren bei allen Patienten Therapieversuche mit Acetazolamid p.o., ein Patient hatte Spironolacton p.o. erhalten und ein Patient war mit PDT behandelt worden. Die Therapiedauer betrug zwischen 4 und 9 Wochen (Median: 4). Vor der Behandlung gaben alle Patienten Metamorphopsien im Amsler-Test an. Der mittlere Visus war 0,73. Nach der Behandlung gaben 5 Patienten keine Metamorphopsien mehr an. Zwei Patienten gaben eine Amsler-Verbesserung an und bei 2 kam es zu keiner Veränderung. Der mittlere Visus stieg auf 0,8 an. Die mittlere zentrale OCT-Makuladicke verbesserte sich bei allen Patienten (von 383 ± 158 µm auf 288 ± 117 µm). PE-Abhebungen blieben bei 4 Patienten im OCT nachweisbar. Kein Patient gab Nebenwirkungen der Therapie an.

Schlussfolgerungen: Eplerenone war in den von uns behandelten Fällen eine sichere und effektive Therapie, unter der es bei allen Patienten zu Verbesserungen des Netzhautbefundes und bei fast allen zur Besserung der Metamophopsien kam.