Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV49
DOI: 10.1055/s-0034-1396500

Neue zielgerichtete konservative Therapie akuter und chronischer Chorioretinopathia centralis serosa (RCS) mit Spironolacton im Vergleich zu Observation und Azetazolamid

J Schlomberg 1, A Rübsam 1, AKB Maier 1, AM Joussen 1, B Müller 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Auswertung des therapeutischen Effektes von Spironolacton versus Azetazolamid versus unbehandelter Kontrolle und des Therapiewechsels zwischen beiden Medikamenten bei Non-Respondern.

Methoden: Retrospektive Analyse von 52 Patienten mit akuter (46 Patienten) oder chronischer (6 Patienten) RCS, davon 5 Patienten mit Spironolacton, 33 Patienten mit Azetazolamid Behandlung, 10 Patienten mit einem Therapiewechsel zwischen beiden Medikamenten und 4 Patienten als unbehandelte Kontrolle. Best-korrigierter Visus (BCVA) und subretinale Flüssigkeit (SRF) in der Optischen Koharrenztomografie (OCT) nach 6 und 12 Wochen wurden ermittelt und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine Abnahme der SRF bei 4 von 5 Patienten in der Spironolacton Gruppe (p = 0,043), 30 von 33 in der Azetazolamid Gruppe (p < 0,001) und geringe Reduktion der SRF bei 3 von 4 Patienten in der Kontrollgruppe (p = 0,068). Der mittlere BCVA verbesserte sich in allen Gruppen, mit statistischer Signifikanz jedoch nur in der Azetazolamid Gruppe (p = 0,001). Zudem gab es einen Therapiegewinn für 3 von 7 Patienten bei Wechsel von Azetazolamid auf Spironolacton (p = 0,028) versus 1 von 3 Patienten mit Therapiewechsel vice versa (p = 1,0).

Schlussfolgerung: Beide Medikamente führten zu einer schnellen Reduktion der SRF bei der Mehrzahl der Patienten mit akuter oder chronischer RCS. Hervorgerufen durch die zügige Reduktion subretinaler Flüssigkeit und somit dem geringeren Untergang von Photorezeptoren unter systemischer Therapie, zeigte sich der Trend zur Visusverbesserung in allen Behandlungsgruppen.