Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV47
DOI: 10.1055/s-0034-1396498

Primäre Pars plana Vitrektomie der rhegmatogenen Ablatio retinae – Vergleich von 20 ga und 23 ga Technik

KM Kreusel 1, G Willerding 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend

Hintergrund: Das Therapiekonzept der rhegmatogenen Ablatio retinae (RRD) hat in den letzten Jahren einen tiefgreifenden Wandel weg von der Buckelchirurgie zur primären Pars plana Vitrektomie (PPPV) erfahren und erstere weitestgehend ersetzt. Überdies hat sich die konventionelle 20 gauge Vitrekomie zu trokargeführten Kleinstschnitttechniken weiter entwickelt.

Methoden: Wir untersuchten retrospektiv die Erfolgsrate der PPPV der unkomplizierten RRD im Vergleich von 20 g (n = 133) und trokargeführter 23 g (n = 143) Technik die mittels Gasfüllung (SF6 oder C3F8) tamponiert wurden. Ausgeschlossen wurden sekundäre Netzhautablösungen nach vorangegangener Netzhautchirurgie sowie Ausgangssituationen die eine primäre Silikonfüllung oder eine zusätzliche Cerclagelegung erforderlich machten. Ausgewertet wurde die primäre Erfolgsrate nach Gasresorption sowie Art und Häufigkeit der Revisionsoperationen im weiteren Verlauf.

Ergebnisse: Die primäre Erfolgsrate betrug bei Verwendung der 20 g Technik 97,0%, bei 23 g Technik 95,8% und zeigte somit keinen Unterschied (p = 0,6). Im weiteren Verlauf trat in 3,0% bei 20 g (im Mittel nach 17 Monaten), in 1,4% der Fälle bei 23 g-Technik (im Mittel nach 4,7 Monaten) eine Re-Ablatio retinae auf. Weitere Gründe für eine erneute Intervention waren das Auftreten einer sekundären Katarakt sowie intraokular verbliebene Decalinreste (n = 3, nur bei 23 g Technik, p = 0,09).

Schlussfolgerung: Die primäre Pars plana Vitrektomie der unkomplizierten rhegmatogenen Ablatio retinae weißt eine sehr hohe primäre Erfolgsrate und eine noch geringere Rate von sekundärem Versagen auf. Die Erfolgsraten von 20 g und 23 g Technik unterscheiden sich nicht.