Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV43
DOI: 10.1055/s-0034-1396494

Funktionelle und morphologische Veränderungen der Netzhaut nach Chirurgie der epiretinalen Gliose – erste Ergebnisse einer prospektiven Studie

T Mlynczak 1, G Willerding 1, KM Kreusel 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend

Hintergrund: Die Korrelation von präoperativ mittels OCT erhobenen morphologischen Befunden und den postoperativen funktionellen Ergebnissen nach Chirurgie der epiretinalen Gliose, sowie postoperative Erholung der Funktion und die damit einhergehende Veränderungen im OCT sind bisher nicht genau charakterisiert.

Methoden: Wir behandelten 30 Augen von 30 Patienten mit einer epiretinalen Gliose mittels Vitrektomie und Membranentfernung bzw. ILM-peeling und Luft oder SF6-Gas Endotamponade. Der bestkorrigierte Visus und eine hochauflösende OCT-Untersuchung (SD-OCT) wurden präoperativ sowie prospektiv 2, 6, 12, 26 und 52 Wochen postoperative durchgeführt (EA4/024/14).

Ergebnisse: Im Verlauf kam es zu einer allmählichen Visuserholung von im Mittel 0,4 Snellen (von 0,125 bis 0,8) präoperativ auf 0,68 Snellen (von 0,2 bis 1,0) postoperativ. Der maximale Visus war nach im Mittel 12 Wochen erreicht. Im Gegensatz zur allmählichen Visuserholung kam es innerhalb von 6 Wochen postoperativ zu einer deutlichen Abnahme der zentralen Netzhautdicke von im Mittel präoperativ 441 µm auf postoperativ 369 µm ohne eine weitere Abnahme im Verlauf. Eine normale Netzhautdicke stellte sich nicht ein.

Schlussfolgerung: In dieser laufenden klinischen Untersuchung zeigte sich eine postoperative Reduktion der zentralen Netzhautdicke und damit einhergehender Anstieg des bestkorrigierten Fernvisus. Jedoch zeigte sich nur in der initialen postoperativen Phase eine Korrelation von Visusanstieg und Netzhautdicke. Ein weiterer Anstieg des Fernvisus korrelierte im Verlauf nicht mit einer weiteren Abnahme der zentralen Netzhautdicke.