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DOI: 10.1055/s-0034-1396488
Die topische Anwendung von RGTA Peptid – ein neuer Behandlungsansatz bei Hornhautulkus
Hintergrund: Die verminderte Innervation der Hornhaut bei neurotropher Keratopathie kann zu Stoffwechsel- sowie schweren Wundheilungsstörungen des Hornhautepithels und Ulzeration des Hornhautstromas führen. Unser Ziel war die Wirkung und Verträglichkeit eines neuen auf Heparansulfat basierendem Matrixwirkstoffes (ReGeneraTing Agent [RGTA], Calcicol20) bei therapieresistentem, neurotrophem Hornhautulkus zu prüfen.
Material und Methoden: In einer prospektiven, unkontrollierten Pilotstudie wurden 6 Patienten mit unterschiedlicher Genese einer neurotrophen Keratopathie eingeschlossen. Bei allen Patienten bestand ein therapieresistenter Epitheldefekt. Eine Vorbehandlung von > 14 Tagen mit unkonservierten Tränenersatzmitteln, topischen Antibiotika und ggf. weiteren Therapeutika war erfolgt. RGTA Augentropfen (Calcicol20, Fa. Thea, Frankreich) wurden jeden 2 Tag verabreicht. Die Nachbeobachtung erfolgte mittels Biomikroskopie/Vitalfarbstoffen, Visus- und Fotodokumentation. Als Hauptkriterium wurde der Zeitraum bis zur Reepithelialisierung definiert.
Ergebnisse: Bei 5 der 6 Patienten wurde eine vollständige Reepithelialisierung nach 21 ± 38 Tagen erreicht. Bei 2 Patienten war innerhalb von 16 Tagen eine komplette Epithelialisierung erfolgt. Bei 3 Patienten konnte dies nach 48 Tagen erreicht werden. Ein Patient wurde als Therapieversager eingestuft, da am Tag 12, die lokale Therapie abgebrochen wurde und eine a chaud Keratoplastik erfolgte.
Schlussfolgerungen: Erste Erfahrungen mit dem RGTA-Präparat weisen auf ein interessantes, nicht invasives regeneratives Therapieverfahren bei persistierendem neurotrophem Hornhautulkus hin. Die Untersuchungen einer multizentrischen Phase III Studie zur Anwendung des Präparates stehen noch aus.