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DOI: 10.1055/s-0034-1396486
Eine neue Technik für die Endotheltransplantation
Hintergrund: Die Einführung der Endotheltransplantation war ein Meilenstein in der Entwicklung der Behandlung der Fuchsschen Endotheldystrophie. In den letzten Jahren hat sich die operative Technik weiter verbessert. An großen Zentren mit direkt angeschlossener Hornhautbank hat sich die DMEK (Übertragung nur von Descemet und Endothel) als Standard-OP etabliert. Unter optimalen Bedingungen werden mit dieser Technik die besten postoperativen Visuswerte erreicht, die Präparation der Descemet-Endothellamelle sowie die operative Durchführung sind jedoch bisher wenig standardisiert und trotz sog. „no-touch“-Technik traumatisierend für das Spenderendothel. Auf der Basis einer bereits beschriebenen Alternativtechnik haben wir diese weiterentwickelt und im Vergleich zu der Standardmethode nach Melles v.a. auf die Endotheltraumatisierung untersucht.
Methoden: 20 nicht zur Transplantation geeignete Spenderhornhäute wurden einer präoperativen Endothelzellzählung unterzogen. Danach erfolgte eine Anfärbung der bereits abgestorbenen Zellen. Die Separation der Descemet-Endothellamelle erfolgte entweder nach der üblichen Technik nach Melles (n = 6) oder nach der von uns modifizierten Technik nach Muraine (n = 14). Nach erfolgter Präparation wurde das Endothel mit einem zweiten schädigungsspezifischen Farbstoff angefärbt und die Anzahl der durch die Präparation verursachten Schädigung mittels Subtraktions-Bildanalyse bestimmt.
Ergebnisse: Die primäre Endothelschädigung der Spenderhornhäute lag bei 8,2 ± 3,1% (Gruppe 1) bzw. 8,4 ± 2,5% (Gruppe 2) und war nicht statistisch nicht signifikant zwischen beiden Gruppen. Nach der Präparation mit der Melles-Technik ergab sich eine zusätzlich Schädigung von 19,7 ± 4,5%, mit der Muraine-Methode 5,4 ± 3,2%. In allen Fällen war eine Separation der Descemet möglich.
Schlussfolgerungen: Die von uns „Hydrojet-DMEK“ genannte neue Technik zeigt eine erheblich verminderte iatrogene Endothelschädigung bei der Präparation der Lamelle. Weitere Vorteile bestehen in der fehlenden festen Rollenbildung sowie des wesentlich einfacheren intraokularen Handlings beim Empfänger. Letzteres sollte zusätzlich zu einer reduzierten früh-post-op. Endothelschädigung beitragen, welche bisher mit Werten um 30% Zellverlust noch ein Problem bei der DMEK darstellt.