Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV31
DOI: 10.1055/s-0034-1396482

Pterygien-Rezidivrate nach Operation mit 0,02%-Mitomycin-C sowie freiem Bindehauttransplantat

S Kroll 1, A Liekfeld 1
  • 1Potsdam – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH

Hintergrund: In dieser retrospektiven Analyse wurden die Rezidivraten nach stattgehabter Pterygiumexzision unter intraoperativer Anwendung von 0,02%igem Mitomycin C sowie Defektdeckung mittels tenonfreiem autologem Bindehauttransplantat ausgewertet.

Methode: Es wurden die Daten von 36 Patienten ausgewertet, wobei es sich um 34 Primärtumoren sowie 2 Rezidivfälle handelte. Das Patientenalter lag im Mittel bei 60. Es handelte sich um 15 weibliche und 21 männliche Patienten. Intraoperativ wurde zunächst ein kraniales, limbusständiges und tenonfreies Bindehautransplantat präpariert. Anschließend erfolgte die Pterygiumexzision sowie Säuberung der Hornhaut mittels Rundmesser und das Aufbringen einer 0,02%igen Mitomycin-C-Lösung mittels eines Schwämmchens auf die Sklera für 3 Minuten. Eventuelle Reste wurden mittels 3-maliger Spülung mit 10 ml BSS-Lösung entfernt. Anschließend erfolgte die vollständige Abtrennung des Bindehauttransplantates kranial und Fixierung im Exzisionsgebiet mittels Vicrylnaht. Die postoperative Lokaltherapie umfasste eine antibiotische, Cortison- sowie Dexpanthenoltherapie, jeweils konservierungsmittelfrei.

Ergebnisse: Die Follow-up-Zeit belief sich im Mittel auf 22 Monate (3–52 Monate). Die Rezidivrate lag in der genannten Follow-up-Zeit bei 5,6% (2 von 36 Augen) nach 24 bzw. 31 Monaten Follow-up. In der Literatur wird die Rezidivrate in vergleichbaren Arbeiten mit 0% bis 14,3% angegeben. Komplikationen wie Einheilungsstörungen des Bindehauttransplantates, Skleraaffektionen oder Granulombildung wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Die generelle Verwendung von Mitomycin C mit anschließender Defektdeckung mittels eines freien Bindehauttransplantates stellt ein sicheres operatives Verfahren der Pterygiumchirurgie bei geringer Rezidivrate dar. Daher sollte die Indikationsstellung entsprechend angepasst werden.