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DOI: 10.1055/s-0034-1396474
Große periokuläre Neoplasien: Grenzfälle des Bulbuserhalts
Fragestellung: Wenn bei ausgedehnten periokulären Tumoren okuläre Adnexe weitgehend reseziert werden müssen, ist der Bulbuserhalt in Frage gestellt und eine Exenteratio orbitae wird gelegentlich unvermeidlich. Wir untersuchten retrospektiv die Fälle der Augenklink CVK von 2009 bis 2014.
Methodik: Es wurden 12 Patienten nachuntersucht, bei denen der Umfang des Tumors eine Resektion von mindestens beiden Lidern derselben Seite erforderlich machte, der Bulbus aber zunächst erhalten wurde. Die funktionellen und kosmetischen Ergebnisse wurden bestimmt.
Ergebnis: Diagnosen umfassten fortgeschrittene Basalzellkarzinome in 6 Fällen, Spinaliome in 4 sowie rezidivierte Melanome in weiteren 2 Fällen. Bei 8 Patienten war ein Bulbuserhalt dauerhaft möglich, ein Tumorrezidiv in 2 Fällen führte zu systemischer medikamentöser Therapie (Vismodegib, Vemurafenib.). In 2 Fällen wurde schließlich doch eine Exenteratio durchgeführt.
Schlussfolgerung: Therapieentscheidend bleibt die Option, eine vollständige Tumorresektion erreichen zu können. Fortschritte in den rekonstruktiven Verfahren der okulären Adnexe ermöglichen einen Bulbuserhalt auch in Konstellationen, in denen früher immer eine Exenteratio durchgeführt werden musste. Funktionelle Einschränkungen treten in nahezu allen Fällen großer periokulärer Rekonstruktionen auf.