Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - R21
DOI: 10.1055/s-0034-1396470

Funktionelles MRT in der Strabologie

G Kolling 1
  • 1Heidelberg – Universitäts-Augenklinik

Das MRT ist nicht nur in der Neuroophthalmologie ein unerlässliches Diagnostikum, sondern erlaubt auch in der Strabologie neue Einblicke in klinisch definierte Krankheitsbilder. Das angeborene, einseitige, schräge Höhenschielen in Adduktion (Strabismus sursoadductorius) kann demnach in die Gruppe schlaffer Trochlearisparesen ohne Fehlregeneration eingeordnet werden. Die Mechanik des angeborenen Brown-Syndroms ist wahrscheinlich durch eine fehlregenerierte Trochlearisparese zu begründen. Daneben lassen sich auch funktionelle Änderungen der Muskeldicken bei verschiedenen Blickwendungen einfach und ohne Kontrastmittel darstellen. Hiermit kann versucht werden, morphologische Muskelparameter den entsprechenden Schielformen zuzuordnen. Es sollte in Zukunft möglich sein, zwischen bulbären und orbitalen Muskelschichten zu unterscheiden und auch Ansatz nahe Muskelanteile darzustellen. Damit kann erwartet werden, dass neuronale und muskuläre Parametern zur besseren Abklärung und Therapie von Schielerkrankungen beitragen können.