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DOI: 10.1055/s-0034-1396463
Behandlungsergebnisse der Cytomegalievirus-assoziierten anterioren Uveitis
Hintergrund: Das Cytomegalovirus (CMV) wurde als seltene Ursache akuter und chronisch rezidivierender anteriorer Uveitis herausgestellt. Typische klinische Merkmale mit intraokularer Drucksteigerung und meist dezenter granulomatöser Endothelitis entsprechen dem klinischen Bild des Posner Schlossman Syndroms (PSS). Während die virale Genese des PSS inzwischen als gesichert gilt, ist ein adäquates therapeutisches Vorgehen noch nicht etabliert und wurde daher Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.
Methoden: Wir berichten über die Behandlungsergebnisse von 32 Patienten mit einseitiger Augenbeteiligung, die sich zwischen 2005 – 2013 vorstellten. Bei allen Betroffenen war die verdächtigte virale Genese durch den CMV Nachweis gesichert worden. Zudem waren andere/begleitende Ätiologien (HLA-B27 Genotyp und Infektionsassoziierte Veränderungen: HIV, Lues, Toxoplasmose, Tuberkulose, Borrelia burgdorferi) ausgeschlossen worden. Nachdem die CMV Genese gesichert war, wurden die Patienten entweder mit Ganciclovir systemisch oder topisch therapiert bzw. unbehandelt belassen. Als Verlaufsparameter wurden die Kontrolle der entzündlichen Veränderungen, das Auftreten von Rezidiven und relevante Veränderungen des Intraokulardruckes herangezogen.
Ergebnisse: Von diesen 32 Augen (12 weibliche und 20 männliche Patienten) mit Druckspitzen von 30 mmHg bis 60 mmHg erhielten 24 eine systemische Ganciclovir Therapie für mindestens 12 Wochen (2 × 900 mg/d – 2 × 450 mg/d je 6 Wochen) und symptomorientierte Lokaltherapie. Acht Patienten, die einer systemischen Behandlung nicht zustimmten, wurden nur mit topischen Steroiden/drucksenkend behandelt. Bei einer Nachbeobachtungszeit von > 9 Monaten konnte die Akutsituation bei allen Patienten beherrscht werden. Bei 12 Patienten mit zuvor z.T. häufigen Rezidiven konnte ein beschwerdefreier Verlauf erreicht werden. Demgegenüber trat bei 12 Augen nach Beendigung der systemischen antiviralen Therapie ein Rezidiv des PSS ein. Einen deutlich ungünstigeren Verlauf nahmen 8 Patienten, die nur symptomatisch eine lokale Therapie erhielten. Bei 6 Augen traten >/= 2 Rezidive auf; 2 Patienten mussten sich eines chirurgischen drucksenkenden Eingriffes unterziehen.
Schlussfolgerung: Die systemische antivirale Behandlung des PSS hat sich in dieser Untersuchung gegenüber der symptom-orientierten Lokaltherapie als wirksam erwiesen. Die Behandlungsdauer, das Monitoring der Patienten und ökonomische Aspekte der Therapie bleiben zunächst offene Fragen.