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DOI: 10.1055/s-0034-1396462
Zytokinprofil in Kammerwasserproben mit Erstmanifestation und Rezidiv einer okulären Toxoplasmose
Hintergrund: Eine Infektion mit Toxoplasma gondii (T. gondii) bleibt weiterhin eine der häufigsten Ursachen für die posteriore Uveitis und ist weltweit betrachtet eine wichtige Ätiologie relevanter Visusminderung. Die Pathophysiologie der Infektion ist bisher wenig verstanden, immunologischen Mechanismen wird jedoch eine wesentliche Bedeutung zugesprochen. Daher war Ziel dieser Untersuchung Zytokinprofile von Kammerwasserproben von Patienten mit Erstmanifestation und Rezidiv einer okulären Toxoplasmose zu erstellen und die Ergebnisse mit klinischen Charakteristika zu korrelieren.
Methoden: Die Konzentration von jeweils 27 Zytokinen/Chemokinen in Kammerwasserproben von 55 Patienten mit Erstmanifestation (n = 25) und Rezidiv (n = 30) einer okulären Toxoplasmose wurden mittels BioRad Multiplex Immunoassay bestimmt. Als Kontrollgruppe dienten Proben von 11 Patienten ohne intraokulare Infektion. Die statistische Auswertung erfolgte nichtparametrisch über den Wilcoxon-Mann- Whitney-Test.
Ergebnisse: Es konnten signifikante Unterschiede sowohl in der Gruppe der Erstmanifestationen als auch der Rezidive der okulären Toxoplasmose im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt werden. Patienten mit Erstmanifestation zeigen einen Anstieg (p < 0,01) von IL–6, IL–8, IP–10, IFN γ, MCP–1, MIP–1a, TNFα, und RANTES im Gegensatz zu der Kontrollgruppe. Ein Anstieg (p < 0,05) ließ sich in diesem Vergleich für IL–1Ra, IL–4 und IL–5 nachweisen. In der Gruppe der Rezidive ließ sich ein Anstieg (p < 0,05) für IL–12, FGF und IP–10 im Vergleich zur Kontrollgruppe detektieren. Beim Vergleich der Rezidive mit der Erstmanifestation der okulären Toxoplasmose stellte sich ein Anstieg (p < 0,01) von IFN γ sowie (p < 0,05) für IL–9, MCP–1 und TNFα bei der Erstmanifestation dar.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass erhöhte Zytokinspiegel in mit T. gondii infizierten Kammerwasserproben vorliegen. Unterschiede der klinischen Manifestation und des Verlaufes werden momentan in Verbindung mit den immunologischen Mechanismen kontrovers diskutiert. Der IFNγ -Spiegel ist bei Erstmanifestation höher als bei Rezidiven, entsprechend der postulierten Aktivatorfunktion von IFNγ für die IP–10-Sekretion zeigt sich dessen Konzentration in Erstmanifestation und Rezidiv erhöht. IL–17 ist bei unseren Patienten in beiden Gruppen niedrig. Eine erhöhte Konzentration von IL–12 in der Rezidivgruppe steht kontrovers zu bisherigen Studienergebnissen, die konkordant zu IFN γ für IL–12 einen Anstieg in der Erstmanifestationsgruppe feststellten.