Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV10
DOI: 10.1055/s-0034-1396459

Ergebnisse zur Re-Injektion von Dexamethason im Langzeitverlauf bei nicht-infektiöser Uveitis

GA vom Brocke 1, T Steurer 1, S Jacob 1, S Thees 1, S Winterhalter 1, U Pleyer 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Das intravitreale „Insert“ mit Dexamethason (Ozurdex®) hat sich als wirksamer Therapieansatz bei posteriorer Uveitis erwiesen. Da bisher kaum Erfahrungen mit wiederholten Injektionen und der Langzeitanwendung des Präparates bezüglich Effektivität und möglicher unerwünschter Wirkungen vorliegen, präsentieren wir unsere Beobachtungen.

Methoden: 31 Augen von 25 Patienten erhielten wiederholt Dexamethason-Inserts und wurden prospektiv nach 1, 3 und 6 Monaten beobachtet. Es werden die anatomischen und funktionellen Ergebnisse sowie okulären Komplikationen erfasst. Indikation und präoperativer Status wurden erfasst und zu den Kontrollterminen zentrale Netzhautdicke (OCT), Glaskörper„haze“ sowie Visus und Intraokulardruck erhoben.

Ergebnisse: Es lag ein breites Spektrum nicht-infektiöser intraokularer Entzündungen des hinteren Segmentes vor. 31 Augen (25 Patienten) erhielten 2 konsekutive Injektionen; bei 18 Augen von 14 Patienten, die > 2 Injektionen erhielten, erfolgten insgesamt weitere 25 Injektionen. Eine funktionelle Besserung nach Erstimplantation um durchschnittlich 0,20 (logMAR) konnte erreicht werden, gleichzeitig verminderte sich die zentrale Netzhautdicke um 137 µm. Die mittlere Glaskörpertrübung reduzierte sich von 0,75+ auf 0,46. Bei Zweitinjektion lagen diese Werte bei 0,11 logMAR Visusverbesserung, 143 µm Netzhautdickenabnahme und Hazereduktion von 0,6 auf 0,36. Bei häufigeren Injektionen bei 0,39 logMAR, 204 µm, Hazeminderung von 1 auf 0,47. Durch frühzeitige Anpassung der IOD-senkenden Therapie bei jeweils 4/32 Patienten (12,5%) (Erst- und Zweitinjektion) veränderte sich der mittlere IOD in keiner Untergruppe signifikant.

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass auch die repetitive Injektion eines Dexamethason-Inserts, die funktionellen und anatomischen Ergebnisse des Erst-Implantates wiederholen. Der therapeutische Effekt ist zeitlich variabel und sollte u.E. an den morphologischen Kriterien orientiert werden. Komplikationen wiederholter Injektionen sind bezüglich intraokularer Drucksteigerung für Erst- und Re-Implantate vergleichbar.