Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231 - KV02
DOI: 10.1055/s-0034-1396451

Ergebnisse nach Implantation einer torischen, asphärischen Intraokularlinse mit computergestützter intraoperativer Markierung

C Mielke 1, P Hoffmann 2, C Ritter 1
  • 1Berlin – eyelight Augenchirurgie
  • 2Castrop-Rauxel – Augen- & Laserklinik Castrop-Rauxel GmbH

Hintergrund: Die Präzision der Vorhersagbarkeit des postoperativen Astigmatismus und deren langfristige Stabilität sind wichtige Kriterien für ein kontrolliertes Ergebnis bei der Korrektur des Hornhautastigmatismus bei der Implantation von Intraokularlinsen. Dabei ist ein erhöhtes Maß an präoperativer Diagnostik und Berechnung, eine sehr präzise Positionierung in der ermittelten Achse und die Rotationsstabilität nach Implantation der torischen IOL erforderlich.

Methode: Eingeschlossen wurden alle Patienten, die im Zeitraum 12/2012 bis 12/2013 im Rahmen einer Katarakt-Operation mit einer torischen, monofokalen IOL (AcrySof Toric T2 bis T9) versorgt wurden, 120 Augen von 92 Patienten mit Hornhautastigmatismus ≥1dpt. Diagnostik erfolgte mit Haag-Streit Lenstar, Nidek AL-Scan, Reference Unit des SMI/Alcon Verion, Oculus Pentacam HR und Nidek OPD. Die intraoperative Markierung erfolgte berührungslos mit Echtzeit Tracking. Postoperativ wurde die Achslage der IOL an der Spaltlampe (schmaler Spalt) gemessen und mit der Wellenfrontanalyse geprüft. Statistisch verglichen wurde die festgelegte Sollachse mit der Achslage der IOL. Ermittelt wurde außerdem die postoperative Abweichung der subjektiven Refraktion von der Zielrefraktion und deren Stabilität nach 3 bis 12 Monaten.

Ergebnis: Der präoperative Hornhautastigmatismus wurde von durchschnittlich 1,83dpt (1 bis 5,25) auf durchschnittlich 0,059dpt (0 bis 1,25) Refraktionszylinder am 1. postoperativen Tag und 0,086dpt (0 bis 1,25) nach 3–12 Monaten reduziert. Postoperative Refraktionszylinder unterschieden sich nicht signifikant (p = 0,158). Die postoperative Zylinderachse der IOL zeigte eine mittlere Abweichung von der Sollachse von 3,5 Grad (n = 120). Bei n = 104 Patienten lag die Abweichung der Achse innerhalb 1,67 Grad. Bei 2 Patienten war die Achsabweichung größer 30 Grad, so dass eine Nachrotation durchgeführt wurde. Die mittlere Abweichung von der Zielrefraktion betrug 0,249dpt (0 bis 1,5) im sphärischen Äquivalent am 1. postoperativen Tag und 0,258dpt (0 bis 1,5) nach 3 – 12 Monaten. Die Ergebnisse unterschieden sich nicht signifikant (p = 0,105) n = 105.

Schlussfolgerung: Mit der Implantation einer einstückigen asphärischen torischen Intraokularlinse kann ein bestehender Hornhautastigmatismus im Zuge einer Routine-Kataraktoperation einfach, effizient und langzeitstabil reduziert werden. Dabei ist mit dem intraoperativen Echtzeit Tracking (SMI/Verion) eine präzise Positionierung der IOL möglich. Präoperative Diagnostik hat größte Bedeutung für die postoperative Refraktion.