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DOI: 10.1055/s-0034-1396343
Sicherheitsaspekte in der Therapie des Diabetes mellitus
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. November 2014 (online)
Dem deutschen Arzt und Pharmakologen Gustav Kuschinsky schreibt man folgendes Zitat zu: „Ein Arzneimittel, das keine Nebenwirkungen hat, hat oft überhaupt keine Wirkung“. Doch wie viele Nebenwirkungen sind tolerabel und akzeptabel beim Patienten? Welche Nebenwirkungen sind die häufigsten bei den wichtigsten Antidiabetika? Was hat sich auf dem Gebiet der Arzneimittelsicherheit gerade in der Diabetologie geändert?
Diesen Fragen wollen wir in diesem Heft nachgehen und versuchen, diese zu beantworten.
Zu Sicherheitsaspekten des Metformins stellt Helmut Schatz, Universitätsklinikum Bergmannsheil der Ruhr-Universität Bochum, die wichtigsten Nebenwirkungen und Kontraindikationen auf aktuellstem Stand ausführlich dar. Denn gerade Metformin, der „Oldtimer“ der oralen Therapie ist gut untersucht und gilt nach wie vor für die meisten als Mittel der Wahl.
Stephan Martin vom Verbund der Katholischen Kliniken Düsseldorf (VKKD), Westdeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum (WDGZ) Düsseldorf, beschreibt in seinem Artikel die neuen therapeutischen Optionen der SGLT-2-Inhibitoren. Hierbei ist eine der Nebenwirkungen, eine deutliche Gewichtsreduktion, ja durchaus erwünscht und positiv.
In einer weiteren Arbeit zu den DPP-4-Inhibitoren stellt Hans-Georg Joost, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam Rehbrücke, aktuelle Studien zur Wirkweise, Pharmakokinetik und Arzneimittelsicherheit dar. Bei dieser Substanzgruppe sind die Interaktionen ein interessantes und wichtiges Feld.
Wie wichtig dieses Thema ist, zeigt der Aktionsplan 2013–2015 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in Deutschland. Geht man von Berechnungen der WHA aus, sind in den Industriestaaten bis zu 10 % aller Krankenhausaufenthalte auf unerwünschte Arzneimittelereignisse (UAE) zurückzuführen. Zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit sind daher im Papier des BMG 6 Themenfelder priorisiert:
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Sensibilisierung von Patienten, Apothekern, Ärzten und Pflegenden für die AMTS,
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Verbesserung der Information zu Arzneimitteln,
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Verbesserung der intersektoralen Kommunikation bei der Arzneimitteltherapie,
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Nutzung von elektronischen Hilfsmitteln und wissensbasierten Systemen für die AMTS,
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AMTS-Forschung sowie
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Organisation der Umsetzung und Fortschreibung des Aktionsplanes AMTS.“ [http://www.akdae.de/AMTS/Aktionsplan/Aktionsplan-AMTS-2013-2015.pdf].
Dies belegt, dass schon die Information und die Kenntnis über mögliche Nebenwirkungen, Interaktionen und zu beachtende Kontraindikationen von großer Bedeutung sind.
Auf Ihre Rückmeldungen sind wir gespannt, viel Spaß beim Lesen,
Ihre Antje Bergmann und Ihr Peter Schwarz
Prof. Dr. med. habil. Antje Bergmann
Prof. Dr. med. habil. Peter E. H. Schwarz